27. Januar 2017

Digitalisierung ist keine Lösung!

Bil­dungs­mi­nis­ter Tull­ner und Finanz­mi­nis­ter Schrö­der haben heu­te die Richt­li­ni­en eines neu­en För­der­pro­gramms zur wei­te­ren Digi­ta­li­sie­rung des Schul­un­ter­richts vor­ge­stellt. Jede Schu­le kann bis zu 200.000 Euro erhal­ten, um die digi­ta­le Infra­struk­tur aus­zu­bau­en. Ins­ge­samt stel­len das Land und die EU bis zum Jahr 2023 über 13 Mil­lio­nen Euro zur Verfügung.

Dazu erklärt Dr. Hans-Tho­mas Till­schnei­der, bil­dungs­po­li­ti­scher Spre­cher der AfD-Frak­ti­on im Land­tag von Sach­sen-Anhalt: „Das Kern­pro­blem unse­res Bil­dungs­we­sens ist das auf allen Ebe­nen ste­tig sin­ken­de Qua­li­fi­ka­ti­ons­ni­veau. Die wei­te­re Digi­ta­li­sie­rung des Schul­un­ter­richts löst die­ses Pro­blem nicht; sehr wahr­schein­lich ist sie sogar eines sei­ner Ursa­chen. Die Umstel­lung des klas­si­schen Schul­un­ter­richts auf digi­ta­le Ver­mitt­lungs­for­men redu­ziert die hap­ti­schen Antei­le und ver­rin­gert damit die Bear­bei­tungs­tie­fe. Digi­ta­le Medi­en ste­hen einer kon­zen­trier­ten, kon­tem­pla­ti­ven Beschäf­ti­gung mit Lehr­in­hal­ten ent­ge­gen. Sie ver­lei­ten zu einem ober­fläch­li­chen und hek­ti­schen Ler­nen. Der Bil­dungs­pro­zess wird so in sei­nem Kern getrof­fen. Durch die for­cier­te Kon­fron­ta­ti­on mit digi­ta­len Medi­en steigt außer­dem die Gefahr von Miss­brauch und Sucht.

Wir hal­ten das Pro­gramm für eine ein­zi­ge Geld- und auch Zeit­ver­schwen­dung: Die Schu­len müs­sen, um an die För­der­gel­der zu gelan­gen, auf­wen­di­ge Kon­zep­te vor­le­gen, wie sie digi­ta­le Medi­en ein­zu­set­zen geden­ken. Die dafür nöti­gen Stun­den wären bes­ser in die Unter­richts­vor­be­rei­tung inves­tiert und die über13 Mil­lio­nen wären in jedem ande­ren Bereich von der Gebäu­de­sa­nie­rung bis hin zur Ein­stel­lung von Lehr­kräf­ten bes­ser investiert.“