6. Dezember 2016

Keine Pisa-Panik aufkommen lassen – Bildung nach unseren Maßstäben verbessern!

Bil­dungs­mi­nis­ter Tull­ner hat die neu­es­ten Ergeb­nis­se der inter­na­tio­na­len Pisa-Ver­gleichs­stu­die vor­sich­tig opti­mis­tisch bewer­tet. Deutsch­land habe sich „auf gutem Niveau sta­bi­li­siert“. Grund zur „Ent­war­nung“ gebe es aber nicht. Als Reak­ti­on auf den Befund sol­len mehr Leh­rer ein­ge­stellt und die Digi­ta­li­sie­rung vor­an­ge­trie­ben werden.

Dr. Hans-Tho­mas Till­schnei­der, Spre­cher der AfD-Frak­ti­on für Bil­dung, Kul­tur und Wis­sen­schaft, erklärt dazu: „Wir brau­chen kei­ne PISA-Stu­die, um zu wis­sen, dass das Niveau der Bil­dungs­ab­schlüs­se in Deutsch­land schon seit Jahr­zehn­ten sinkt. Die von der OECD durch­ge­führ­te PISA-Stu­die arbei­tet mit ober­fläch­li­chen Ver­gleichs­pa­ra­me­tern und zielt auf die inter­na­tio­na­le Ver­wert­bar­keit von Human­ka­pi­tal ab. Der­ar­ti­ge Tests sind nicht in der Lage, die Eigen­tüm­lich­keit des deut­schen Bil­dungs­we­sens zu erfas­sen, und kön­nen uns kei­nen Aus­weg aus der Kri­se weisen.

Wir brau­chen zwar mehr Leh­rer, mit mehr Leh­rern allein ist es aber nicht getan. Was wir in ers­ter Linie brau­chen, ist ein grund­le­gen­der Para­dig­men­wech­sel im Bil­dungs­we­sen: Weg von lin­ker Indok­tri­na­ti­on, weg von Erzie­hung zur Belie­big­keit, weg von einer Ori­en­tie­rung an rein öko­no­mi­schen Aus­bil­dungs­vor­ga­ben und hin zu umfas­sen­der Bil­dung, hin zu einer Erzie­hung im Sin­ne ech­ter Tole­ranz, hin zu einem neu­en Pflicht­ge­fühl und Leis­tungs­ethos. Und was die gefor­der­te Digi­ta­li­sie­rung angeht, so ist sie – Stich­wort digi­ta­le Demenz – wohl eher Teil des Pro­blems als Teil der Lösung.“