DEM LINKSVERSIFFTEN LEBENSGEFÜHL AN UNSEREN SCHULEN ERTEILEN WIR EINE ABSAGE!
30.09.16
6. Sitzungsperiode des Landtags von Sachsen-Anhalt
DEM LINKSVERSIFFTEN LEBENSGEFÜHL AN UNSEREN SCHULEN ERTEILEN WIR EINE ABSAGE!
“Die Fraktion DIE LINKE möchte durch einen Antrag erreichen, dass sich der Landtag auch nach Auslaufen der entsprechenden EU-Förderperiode im Jahr 2020 dazu bekennt, die Schulsozialarbeit mindestens im derzeit geförderten Umfang fortzusetzen und langfristig zu sichern. Gemeinsam mit den Trägern der Kinder- und Jugendhilfe, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Sachsen-Anhalt, der Landesarbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit und den kommunalen Spitzenverbänden sollen zeitnah der konzeptionelle Rahmen und die Finanzierungsbedingungen vereinbart werden.” [Landtag von Sachsen-Anhalt]
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Transkript
Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD):
Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! DIE LINKE fordert, dass unser Land die Schulsozialarbeit, die im Moment noch durch die EU gefördert wird, nach Auslaufen der Förderprogramme ohne Abstriche weiterführt. Angesichts des Umstands, dass dieses Vorhaben die öffentlichen Kassen nicht unerheblich belasten dürfte, wird die Frage nach dem konkreten, messbaren Nutzen von Schulsozialarbeit erlaubt sein. Die Antwort: Es gibt ihn nicht.
(Swen Knöchel, DIE LINKE: Oh!)
Schulsozialarbeit hat keinen Nutzen, möglicherweise richtet sie sogar Schaden an.
(Birke Bull, DIE LINKE, lacht)
Das Projekt, um das es hierbei geht, nennt sich „Schulerfolg sichern“ und wird vom Europäischen Sozialfonds unterstützt.
(Dr. Falko Grube, SPD: Sie hätten aber welche gebraucht!)
Seit 2008 finanziert dieses Projekt Schulsozialarbeiterstellen an Schulen in ganz Sachsen-Anhalt. In diesem Zeitraum ist nun aber der Anteil der Schulabbrecher nicht gesunken. Im Jahr 2008 haben 10,8 % die Schule ohne Abschluss verlassen; 2015 lag die Abbrecherquote bei 10,6 %. Null Effekt!
Wir haben hier ein Projekt, das nennt sich „Schulerfolg sichern“ und macht alles, wirklich alles; nur sichert es nicht den Schulerfolg.
(Zustimmung bei der AfD)
Anstatt dieses ganz und gar sinnlose Projekt sofort einzustellen und sich zu überlegen, was wir an sinnvollen Dingen mit den EU-Fördergeldern anstellen könnten, wollen Sie nach Auslaufen der EU-Förderung das Land und die Kommunen in die Pflicht nehmen.
Die AfD-Fraktion erteilt diesem Ansinnen eine klare Absage. Jeder Cent des sachsen-anhaltinischen Steuerzahlers ist zu schade, um ihn für so überflüssige wie Schulsozialarbeit rauszuschmeißen.
(Birke Bull, DIE LINKE: Mann, Mann, Mann! – Zuruf von Monika Hohmann, DIE LINKE – Unruhe)
Es ist auch sehr bezeichnend, dass Sie in Ihrem Antrag die Notwendigkeit von Schulsozialarbeit zwar behaupten, aber nicht wirklich begründen. Zur Notwendigkeit von Schulsozialarbeit heißt es in Ihrem Antrag – ich zitiere -
„Schulsozialarbeit ist für erfolgreiche inklusive Bildung in allen Schulformen unverzichtbar. Als Bestandteil der Arbeit multiprofessioneller Teams eröffnet sie in besonderem Maß die Perspektive auf individuelle Lebenssituationen und Lernausgangslagen von Schülerinnen und Schülern.“
Etwas weniger verschwurbelt heißt es auf der Internetseite des Projekts „Schulerfolg sichern“:
„Alle das gleiche in der gleichen Zeit, damit werden wir unseren heterogenen Lerngruppen nicht gerecht.“
(Zuruf: Das stimmt!)
Werte Kollegen! Solche Forderungen zeigen keine Lösungen auf. Sie sind Teil des Problems. Wenn die Leistungen eines Schülers nachlassen, dann muss er sich auf seinen Hosenboden setzen und seine Nase in die Bücher stecken,
(Monika Hohmann, DIE LINKE: Ach! – Olaf Meister, GRÜNE: Einfache Welt! – Unruhe)
aber nicht noch Zeit mit einem Sozialarbeiter verplempern,
(Lachen bei der LINKEN)
der mit ihm lang und breit seine individuelle Lebenssituation und seine persönliche Lernausgangslage erörtert.
(Zustimmung bei der AfD)
Wir brauchen nicht eine Schule für alle, wo dann aber für jeden Einzelnen seine zieldifferente Extrawurst gebraten wird, sondern wir brauchen ein System, das die Messlatte hoch legt, das den Einzelnen herausfordert, ihn anspornt, das es ihm ermöglicht zu zeigen, was er kann, und so erst seiner Individualität gerecht wird. Wir müssen wieder dahin kommen, dass wir in strenger Zielgleichheit pro Klasse und Schulform Maßstäbe definieren und diese Maßstäbe durchhalten. Wir müssen wieder zurück zu: Fleiß, Disziplin, Pünktlichkeit, Pflichtgefühl.
(Silke Schindler, SPD: Law and order!)
All das müssen wir kultivieren, wenn wir den Schulerfolg sichern wollen. Problematische Schüler brauchen keinen Schulsozialarbeiter, sie brauchen Autoritäten und klare Maßstäbe.
(Zustimmung bei der AfD – Swen Knöchel, DIE LINKE: Und einen Rohrstock!)
Letztlich dürfte es Ihnen sicher unter anderem auch darum gehen, Ihrer Klientel ein paar Stellen zu sichern. Wenn wir uns den Typus des Sozialarbeiters vor Augen halten, dann können wir uns einig sein, dass er politisch wohl eher dem linken Spektrum zuneigt.
(Zustimmung bei der AfD)
Neben der Asylindustrie scheint sich im Umfeld der Schule, befördert durch das Gesellschaftsexperiment Inklusion, eine eigene Art Sozialindustrie auszubreiten. Ich versichere Ihnen: Wir von der AfD werden alles tun, um diesen Sumpf auszutrocknen.
(Zustimmung bei der AfD – Stefan Gebhardt, DIE LINKE: Am besten mit Stumpf und Stiel!)
Ihrer Schule als einem Ort der politischen Indoktrination, der Zeitverschwendung, der Gleichmacherei und der Pflege eines linksversifften Lebensgefühls,
(Oh! bei der LINKEN)
dieser Schule erteilen wir eine Absage.
(Unruhe)
Selbstverständlich lehnen wir den Antrag ab.
(Beifall bei der AfD)