“ICH KANN DAS GANZE REGENBOGEN-TRALLALA NICHT MEHR HÖREN UND SEHEN!”
14.12.16
9. Sitzungsperiode des Landtags von Sachsen-Anhalt
“ICH KANN DAS GANZE REGENBOGEN-TRALLALA NICHT MEHR HÖREN UND SEHEN!”
“Laut Beschlussempfehlung aus dem Ausschuss für Recht, Verfassung und Gleichstellung bekennt sich der Landtag von Sachsen-Anhalt „zur Gleichstellung von Lesben, Schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender und interidenten Menschen und engagiert sich für die Abschaffung aller Diskriminierungen aufgrund sexueller Identität“. So soll unter anderem der „Landesaktionsplan für Akzeptanz von Lesben und Schwulen, Bisexuellen, Trans- und Intersexuellen“ weiter konsequent umgesetzt und gegebenenfalls weiterentwickelt werden.” [Landtag von Sachsen-Anhalt]
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Transkript
Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD):Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Zum LSBTTI-Aktionsplan ist in den vergangenen Debatten alles gesagt worden. Ich will deshalb die Gelegenheit nutzen und näher auf zwei Begriffe eingehen, die derartigen Aktionsplänen zugrunde liegen, auf den Begriff der Diskriminierung und den Begriff der Vielfalt.Wenn ein Bewerber auf eine Stelle im Finanzamt nicht genommen wird, weil er schwul ist, haben wir es mit echter Diskriminierung zu tun, und selbstverständlich lehnt die AfD diese echte Diskriminierung ab.Wenn aber ein Bewerber nicht genommen wird, weil er unter einer Rechenschwäche leidet, stellt das keine Diskriminierung dar. Denn in diesem Fall lässt sich ein gewisser Bezug zur Tätigkeit im Finanzamt nicht abstreiten. Aus dem gleichen Prinzip ist es auch keine Diskriminierung, wenn zum Beispiel homosexuelle Partnerschaften nicht in jedem Punkt mit der Familie gleichgestellt werden. Denn nur aus der Familie können Kinder hervorgehen. Nur die Familie ist damit für den Fortbestand unseres Volkes unverzichtbar und nur die Familie steht deshalb zu Recht unter dem besonderen Schutz des Staates.(Beifall bei der AfD)Indem Sie die Familie mit allen Formen des Zusammenlebens auf eine Stufe stellen, bekämpfen Sie keine echte Diskriminierung, sondern betreiben einfach nur eine kopflose, radikale Gleichmacherei, und das läuft dann bei Ihnen unter Vielfalt.Echte Vielfalt ist durchaus etwas Erhaltenswertes. Die Vielfalt der Pflanzen- und Tierarten etwa. Die Vielfalt der politischen Meinungen. Die Vielfalt der Völker dieser Erde, die nach ihren ganz eigenen Kulturen und Gesetzen leben. Das alles ist echte Vielfalt. Zu dieser Vielfalt bekennen wir uns.(Beifall bei der AfD)Diese Vielfalt ist historisch gewachsen. Sie ist authentisch, sie hat Würde und Stil. Wenn Sie aber von Vielfalt sprechen, dann meinen Sie etwas ganz anderes. Dann meinen Sie Multikulti und Gender. Sie meinen also gerade die Aufhebung aller kulturellen und geschlechtlichen Identitäten und aller tradierten Normen. Wenn Sie von Vielfalt sprechen, dann meinen Sie – so Kleine-Hartlage in seinem Standardwerk über die Sprache der BRD – einen engem Meinungskorridor,„gesäumt von stereotypen Phrasen und bewacht von einer ganzen Armee offizieller und inoffizieller Meinungszensoren, die mit leidenschaftlichem Denunziantenehrgeiz darüber wachen, dass Vielfalt und Toleranz hinreichend gepriesen werden.“ Ich gebe Ihnen Garantie: Ich werde Ihre Vielfalt niemals preisen. Im Gegenteil gestehe ich offen: Ich kann dieses süßliche falsche Gerede von Vielfalt und Toleranz und das ganze Regenbogentralala nicht mehr hören und sehen. (Beifall bei der AfD)Wissen Sie was: Mehr als 270 000 Bürgern ging es bei der letzten Landtagswahl genauso und deshalb haben sie ihr Kreuz an der richtigen Stelle gemacht.(Beifall bei der AfD)47 % der Wähler in Österreich ging es genauso und sie haben ihr Kreuz an der richtigen Stelle gemacht. All denen, die Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt haben, ging es genauso. Die linksliberale Vielfaltsideologie hat ihren Zenit überschritten. Ich sage Ihnen: Sie sind weltweit auf dem Rückzug. Sie sind von gestern, wir aber sind von morgen, und das ist auch gut so.(Lebhafter Beifall bei der AfD)