6. Mai 2017

AN DIE FLÜCHTLINGE: “BILDET EUCH JA NICHT EIN, HIER WURZELN SCHLAGEN ZU KÖNNEN!”

05.05.17
13. Sitzungsperiode des Landtags von Sachsen-Anhalt

Ein­brin­gungs­re­de zu dem Antrag der AfD-Frak­ti­on, der die Ein­füh­rung von Son­der­klas­sen für Migran­ten fordert.

AN DIE FLÜCHTLINGE: “BILDET EUCH JA NICHT EIN, HIER WURZELN SCHLAGEN ZU KÖNNEN!”

Auf Antrag der AfD-Frak­ti­on soll die Lan­des­re­gie­rung ein Kon­zept zur Ein­rich­tung von Son­der­klas­sen für schul­pflich­ti­ge Flücht­lin­ge und Kin­der von Flücht­lin­gen, die kei­ne oder nur eine zeit­lich begrenz­te Blei­be­per­spek­ti­ve haben, ent­wi­ckeln. Der Unter­richt soll in sämt­li­chen Fächern getrennt von dem der deut­schen Schü­ler erfol­gen. Nur Kin­der von Ein­wan­de­rern mit dau­er­haf­ter Blei­be­per­spek­ti­ve sol­len am Unter­richt in den Regel­klas­sen teil­neh­men, wobei deren Anteil 10 % nicht über­stei­gen dür­fe. [Land­tag von Sach­sen-Anhalt]


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Transkript

Bera­tung

Son­der­klas­sen für Flücht­lings­kin­der ein­füh­ren – Schu­len entlasten!

Antrag Frak­ti­on AfD – Drs. 7/1299

Ein­brin­ger für die AfD-Frak­ti­on ist der Abg. Herr Dr. Till­schnei­der. Herr Dr. Till­schnei­der, Sie haben das Wort.

Dr. Hans-Tho­mas Till­schnei­der (AfD):

Herr Prä­si­dent! Sehr geehr­te Damen und Her­ren! Wir alle wis­sen, um unse­re Schu­len steht es schlecht. Es fehlt an Leh­rern im länd­li­chen Raum, es fehlt an Schu­len, die Unter­richts­ver­sor­gung ist unzu­rei­chend, die sys­te­ma­tisch über­las­te­ten Fami­li­en laden immer mehr Pro­ble­me, die sie eigent­lich selbst lösen müss­ten, auf der Schu­le ab und die, die von der Schu­le gehen, sind immer schlech­ter qualifiziert.

Die Poli­tik bür­det der Schu­le Pro­ble­me auf, die kei­ne schu­li­schen sind, sie zwingt die Schu­len gegen alle päd­ago­gi­sche Ver­nunft, behin­der­te und nor­mal begab­te Kin­der gemein­sam zu unter­rich­ten, und – als wäre all das nicht genug – es ver­langt die Poli­tik von der Schu­le nun auch noch, sie sol­le einen Bei­trag zur Inte­gra­ti­on der Flücht­lin­ge leisten.

(Zuruf)

Nicht genug, dass die Mas­sen­ein­wan­de­rung zu sozia­len Unru­hen geführt und den Ter­ror nach Deutsch­land gebracht hat, nicht genug, dass die Mas­sen­ein­wan­de­rung den Staats­haus­halt und die Sozi­al­sys­te­me belas­tet und auf die Löh­ne drückt, nein, als wäre all das nicht genug des Scha­dens, haben Sie, ver­ehr­te Damen und Her­ren von den Altparteien,

(Oh! bei der CDU)

dafür gesorgt, dass auch unse­re Kin­der die Seg­nung der Mas­sen­ein­wan­de­rung am eige­nen Leib zu spü­ren bekommen.

(Bei­fall bei der AfD – Zuruf: Das ist unerhört!)

Ich fra­ge mich: Was geht in Poli­ti­kern vor, die sol­che Zustän­de sehend Auges herbeiführen?

Seit­dem im Spät­som­mer 2015 die ers­te Migra­ti­ons­zu­nah­me über unser Land hin­weg­ging und Scha­ren von Flücht­lings­kin­dern an unse­re Schu­len kamen, ist die Situa­ti­on uner­träg­lich. Man hat für die­se Flücht­lings­kin­der zwar spe­zi­ell Sprach­för­der­klas­sen ein­ge­rich­tet und dafür sehr schnell Geld locker­ge­macht, Geld übri­gens, das in den Jah­ren davor, als es um unse­re eige­nen Kin­der ging, angeb­lich nie da war. Wenn es sich nun wenigs­tens um eine sinn­vol­le Inves­ti­ti­on gehan­delt hät­te, aber nein, es war, wie so vie­les, was die Regie­rung tut, eine Ver­pul­ver­ung von Steu­er­geld. Die­se Sprach­för­der­klas­sen sind, anders als man viel­leicht den­ken mag, kei­ne Son­der­klas­sen für Flücht­lings­kin­der, son­dern nur eine Art Ergän­zungs­an­ge­bot zum Regel­un­ter­richt. Von Anfang an haben Flücht­lings­kin­der auch Unter­richt in Regel­klas­sen besucht und besu­chen ihn immer noch, eine Fehl­ent­schei­dung mit kata­stro­pha­len Auswirkungen.

Wenn die­se Kin­der tat­säch­lich vor Krieg geflüch­tet sind, sind sie trau­ma­ti­siert und damit lei­der oft sozi­al auf­fäl­lig, nicht sel­ten auch regel­recht bru­ta­li­siert. Wenn es sich aber um Wohl­stands­flücht­lin­ge han­delt, sind sie undis­zi­pli­niert und frech und gehen ihrer Umwelt mit einem abge­ho­be­nen Anspruchs­den­ken auf die Ner­ven. Die­se Kin­der sind für eine nor­ma­le Klas­se kei­ne Berei­che­rung, sie sind eine Belastung.

(Bei­fall bei der AfD – Zurufe)

Erst neu­lich hat eine Leh­re­rin aus Mer­se­burg mir – hin­ter vor­ge­hal­te­ner Hand frei­lich – erklärt, wel­che Zustän­de wirk­lich an den Schu­len herr­schen. Es ist noch viel schlim­mer, als es in der Zei­tung steht. Vie­le Flücht­lings­kin­der zei­gen kei­ner­lei ernst­haf­tes Inter­es­se dar­an, etwas zu ler­nen. Sie betrach­ten die Schu­le als eine Art Vergnügungsstätte,

(Zuru­fe)

stö­ren und neh­men nur spo­ra­disch am Unter­richt teil. Deut­sche Kin­der wer­den ver­spot­tet und verhöhnt.

(Oh! bei der CDU)

Offe­ne Gewalt gegen deut­sche Kin­der, wie kürz­lich in Des­sau, ist an der Tages­ord­nung. Die kul­tu­rel­len Dif­fe­ren­zen sor­gen unwei­ger­lich für Kon­flik­te. Mal wer­den eini­ge Flücht­lings­kin­der abge­scho­ben, mal wer­den eini­ge ver­legt, sodass sich wöchent­lich die Zusam­men­set­zung der Klas­sen ändert. Unse­re Kin­der fin­den nicht die Ruhe, die sie zum Ler­nen brau­chen, und die Leh­rer kön­nen sich nicht ange­mes­sen vorbereiten.

(Bei­fall bei der AfD)

Selbst aber, wenn all die­se Pro­ble­me gelöst wären, wenn die Zusam­men­set­zung der Klas­sen kon­stant blie­be, wenn die Flücht­lings­kin­der ihre kul­tu­rel­len Gepflo­gen­hei­ten zurück­stel­len und sich anpas­sen wür­den, wenn sie brav in der Rei­he sit­zen, ihre deut­schen Kame­ra­den nicht drang­sa­lie­ren und sich streb­sam am Unter­richt betei­li­gen wür­den, dem ist nicht so, aber selbst wenn dem so wäre, blie­be doch der Umstand, dass, wie zahl­rei­che Stu­di­en bele­gen, der gemein­sa­me Unter­richt von Mut­ter­sprach­lern und Nicht­mut­ter­sprach­lern das Niveau absenkt, das in einer Situa­ti­on, in der unser Schul­sys­tem auch ganz ohne Extra­belas­tung durch Flücht­lin­ge schon unter einem sin­ken­den Qua­li­fi­ka­ti­ons­ni­veau der Absol­ven­ten leidet.

(Bei­fall bei der AfD)

Man könn­te wirk­lich glau­ben, es gin­ge so man­chem Alt­par­tei­en­po­li­ti­ker darum,

(Zuru­fe von der CDU)

mit allen Mit­teln dafür zu sor­gen, dass an unse­ren Schu­len gar nichts mehr gelernt wird.

(Wider­spruch)

Für uns, die AfD-Frak­ti­on, dage­gen ist klar: Die­se untrag­ba­ren Zustän­de müs­sen sofort been­det wer­den. Das liegt im Inter­es­se unse­rer Kin­der und die­ses Inter­es­se hat für uns Prio­ri­tät; denn wir, wer­te Kol­le­gen, machen Poli­tik für das eige­ne Volk.

(Bei­fall bei der AfD)

Mer­kel hat gesagt: Wir schaf­fen das!   Sie hät­te bes­ser sagen sol­len: Wir über­las­sen das euch! Denn dar­auf läuft es hin­aus. Unse­re Kin­der müs­sen aus­ba­den, was die Alt­par­tei­en­po­li­ti­ker ver­bro­chen haben. Die ein­fachs­te Lösung wäre nun sicher­lich, die Schul­pflicht für Flücht­lings­kin­der auszusetzen.

(Zuru­fe von der CDU und von den GRÜNEN)

Das gin­ge recht­lich. So ein­fach wol­len wir von der AfD-Frak­ti­on es uns aber nicht machen. Bei allem gerech­ten Zorn dür­fen wir näm­lich nicht ver­ges­sen, dass die eigent­lich Schul­di­gen der Mise­re nicht die Flücht­lin­ge oder deren Kin­der, son­dern die Poli­ti­ker sind.

(Bei­fall bei der AfD – Wider­spruch bei der CDU und bei den GRÜNEN)

Für die­je­ni­gen, die tat­säch­lich ver­folgt sind und vor­aus­sicht­lich eini­ge wenig Jah­re hier blei­ben wer­den, wäre es eine unbil­li­ge Här­te, müss­ten Ihre Kin­der die­se Zeit untä­tig ver­geu­den. Wir soll­ten also Sor­ge dafür tra­gen, dass sie unter­rich­tet wer­den und sich wäh­rend der wert­vol­len Kind­heits­jah­re, in denen sie so auf­nah­me- und prä­ge­fä­hig sind wie spä­ter nie wie­der, auch im Exil in Deutsch­land bil­den kön­nen. Aller­dings hat unse­re ers­te Sor­ge unse­ren eige­nen Kin­dern zu gel­ten. Erst wenn wir die­se Pflicht erfüllt haben, dür­fen wir uns den Flücht­lings­kin­dern zuwen­den. Der Unter­richt für die Flücht­lings­kin­der ist folg­lich so zu orga­ni­sie­ren, dass unse­re eige­nen Kin­der dadurch nicht im Gerings­ten beein­träch­tigt werden.

(Bei­fall bei der AfD – Wider­spruch bei der CDU)

Genau des­halb for­dern wir Son­der­klas­sen für Flücht­lings­kin­der, in denen sie getrennt von den Deut­schen unter­rich­tet werden.

Ange­sichts des Leh­rer­man­gels ist dabei eine Klas­sen­grö­ße von 30 bis 40 Kin­dern oder auch mehr für die­se Flücht­lings­kin­der anzu­pei­len. Die Flücht­lings­kin­der ken­nen es aus Syri­en nicht anders und schließ­lich sind sie nicht geflüch­tet, um sie nach deut­schen Maß­stä­ben unter­rich­ten zu las­sen, son­dern um einer unmit­tel­ba­ren Gefahr für Leib und Leben zu ent­ge­hen. Wir müs­sen den Flücht­lings­kin­dern kei­nen päd­ago­gi­schen Luxus bieten.

(Oh! bei der CDU – Zuruf von Sebas­ti­an Strie­gel, GRÜNE)

Es reicht völ­lig aus, wenn wir uns bei der Gestal­tung des Unter­richts an den Ver­hält­nis­sen ori­en­tie­ren, die in den Her­kunfts­län­dern üblich sind.

(Zuruf: Wo leben wir denn?)

Dabei geht es nicht nur dar­um, unse­re Res­sour­cen zu scho­nen, nein, es geht auch dar­um, den Flücht­lings­kin­dern kei­ne fal­schen Hoff­nun­gen zu machen. Wir kom­men hier an einen Punkt, den die eta­blier­te Poli­tik nur all zu gern aus­blen­det. Asyl­be­trü­ger und Wirt­schafts­flücht­lin­ge müs­sen unser Land unver­züg­lich ver­las­sen; das ver­steht sich ganz von selbst. Aber auch aner­kann­te Flücht­lin­ge, die ech­te Ver­fol­gungs­grün­de gel­tend machen kön­nen, genie­ßen nur ein Gast­recht auf Zeit. Nach dem Weg­fall der Ver­fol­gungs­grün­de müs­sen auch sie unser Land ver­las­sen. Es kann hier also nicht dar­um gehen, sie in die deut­sche Gesell­schaft zu inte­grie­ren. Auch des­halb sind ihre Kin­der getrennt von den deut­schen Kin­dern zu unterrichten.

Indem die herr­schen­de Poli­tik alles unter­nimmt, damit die Flücht­lin­ge sich hier fest­set­zen und im Zusam­men­hang mit Flücht­lin­gen immer wie­der von Inte­gra­ti­on spricht, zeigt sie, dass es ihr in Wahr­heit gar nicht dar­um geht, Men­schen in Not tem­po­rär aus­zu­hel­fen. Es geht hier in Wahr­heit um nichts ande­res als einen groß ange­leg­ten Bevöl­ke­rungs­aus­tausch; rich­tig erkannt.

(Oh! bei der CDU)

Die herr­schen­de Poli­tik nutzt die Flücht­lings­kri­se, um ein lan­ge geheg­tes Über­frem­dungs­pro­jekt einen guten Schritt voranzubringen.

(Bei­fall bei der AfD)

Die AfD hat gegen huma­ni­tä­re Hil­fe für Men­schen in Not nichts ein­zu­wen­den. Sei­en Sie aber ver­si­chert, dass wir uns der sys­te­ma­ti­schen Über­frem­dung des Lan­des mit allen uns zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­teln wider­set­zen werden.

(Zuruf: Hören Sie auf!)

Wir müs­sen den Flücht­lings­kin­dern von Beginn an die Bot­schaft ver­mit­teln: Ihr könnt, solan­ge bei euch Zuhau­se Krieg herrscht, hier blei­ben, danach aber müsst Ihr in euer Land zurück­keh­ren. Bil­det euch also gar nicht ein, hier Wur­zeln schla­gen zu kön­nen und berei­tet euch am bes­ten jetzt schon auf eure Rück­kehr vor.

(Unru­he bei der CDU, bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Wenn wir nicht wol­len, dass sich die Geschich­te der tür­ki­schen Gast­ar­bei­ter wie­der­holt, die nach weni­gen Jah­ren gehen soll­ten und hier geblie­ben sind, und wenn wir nicht wol­len, dass sich die Geschich­te der Bür­ger­kriegs­flücht­lin­ge aus dem Liba­non wie­der­holt, von denen auch vie­le nicht in ihre Hei­mat zurück­ge­kehrt sind und deren Clans nun unse­re Städ­te unsi­cher machen, wenn wir nicht wol­len, dass sich das im Fall der syri­schen Flücht­lin­ge wie­der­holt, soll­ten wir alles dar­an­set­zen, gera­de kei­ne Inte­gra­ti­on zu betreiben.

(Zustim­mung bei der AfD)

Inte­grie­ren müs­sen wir nur die­je­ni­gen, die unter strengs­ter Aus­ge­stal­tung und Anwen­dung des Aus­län­der- und Asyl­rechts ein unbe­schränk­tes Auf­ent­halts­recht genie­ßen. Die Kin­der die­ses eng defi­nier­ten Per­so­nen­krei­ses soll­ten die Regel­klas­sen besuchen.

(Zuruf: Das nützt doch gar nichts!)

Aller­dings soll­te ihr Anteil nicht mehr als 10 % betra­gen. Das heißt, bei einer Klas­sen­grö­ße bis zu 19 Kin­dern ein Flücht­lings­kind, bei einer Klas­sen­grö­ße zwi­schen 20 und 29 Kin­dern maxi­mal zwei Flücht­lings­kin­der. Nur bei die­sen Ver­hält­nis­sen ist der sozia­le und kul­tu­rel­le Anpas­sungs­druck so hoch, dass ech­te Inte­gra­ti­on, also Assi­mi­la­ti­on, gelingt.

(Zuruf von der CDU)

Ein Anteil von zu inte­grie­ren­den Migran­ten­kin­dern unter 10 % in den Regel­klas­sen ist auch nicht unrea­lis­tisch, wenn wir, wie von uns vor­ge­schla­gen, all jene Kin­der, die wir nicht inte­grie­ren müs­sen, weil sie ent­we­der nur ein Gast­recht auf Zeit genie­ßen oder gar kein Gast­recht genie­ßen, in Son­der­klas­sen aus­la­gern. Die Regie­rung hat ver­spro­chen, dafür zu sor­gen, dass der Anteil von Kin­dern mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund in kei­ner Klas­se über 25 % liegt. Das wären bei 24 Kin­dern sechs Aus­län­der­kin­der, genug um sich in einer eige­nen Grup­pe abzu­kap­seln und damit zu viel dafür, dass Inte­gra­ti­on gelin­gen könnte.

Wenn wir sol­che Maß­stä­be anle­gen, dann sieht es in Mag­de­burg mor­gen so aus wie heu­te in Ber­lin. Tun wir alles, um das zu verhindern.

Die Geschich­te der syri­schen Flücht­lin­ge in Deutsch­land muss nicht in einem Desas­ter enden. Sie kann zu einer Erfolgs­ge­schich­te wer­den, wenn wir von Anfang an und vor allem in der Schu­le die rich­ti­gen Wei­chen stellen.

Machen wir also den Flücht­lin­gen klar, dass sie Gäs­te sind, und ver­hal­ten wir uns so, dass sie uns respek­tie­ren. Wenn die syri­schen Flücht­lin­ge dann in ein, zwei Jah­ren in das befrie­de­te Syri­en zurück­keh­ren und sich dank­bar an ihre Zeit in Deutsch­land erin­nern, ist auf Jahr­zehn­te die Grund­la­ge für gute Bezie­hun­gen zu Syri­en gelegt.

(Bei­fall bei der AfD)

Set­zen sich die Flücht­lin­ge aber als Ein­wan­de­rer dau­er­haft hier fest, nut­zen sie unser Sozi­al­sys­tem aus, ohne sich mit unse­rem Land zu iden­ti­fi­zie­ren, wer­den die deutsch-syri­schen Bezie­hun­gen genau­so ver­dor­ben, wie die deutsch-tür­ki­schen Bezie­hun­gen ver­dor­ben sind.

Dass die Gast­ar­bei­ter aus der Tür­kei anders als geplant nicht zurück­ge­kehrt sind, hat die tra­di­tio­nell guten deutsch-tür­ki­schen bzw. deutsch-osma­ni­schen Bezie­hun­gen schwer belastet.

Wenn ein Gast nicht mehr gehen will und sei­nem Gast­ge­ber zur Last fällt, ver­dirbt das auch die bes­te Freund­schaft. Sor­gen wir dafür, dass die deutsch-syri­schen Bezie­hun­gen nicht ver­dor­ben wer­den. Son­der­klas­sen für Flücht­lings­kin­der wären dafür ein wert­vol­ler Beitrag.

Unser Antrag bräch­te eine Ent­las­tung der Schu­len, eine Ent­las­tung der Schü­ler und er wäre ein wich­ti­ges inte­gra­ti­ons­po­li­ti­sches Signal. Dem soll­te jeder, der den Anspruch hat, das Volk zu ver­tre­ten, zustim­men können.

Wer unse­ren Antrag ablehnt, der stimmt dafür, dass die Schu­len mit den Fol­gen der Mas­sen­ein­wan­de­rung belas­tet wer­den. Der stimmt dafür, dass die Schü­ler belas­tet wer­den, und der ani­miert die Flücht­lin­ge, nicht mehr in ihre Hei­mat zurückzukehren.

Es ist Ihre Ent­schei­dung, wie auch immer sie aus­fällt. Ich bin mir sicher, der Wäh­ler wird sie ange­mes­sen zu hono­rie­ren wissen.

(Bei­fall bei der AfD)

Vize­prä­si­dent Wil­li Mittelstädt:

Herr Dr. Till­schnei­der, Herr Strie­gel hat eine Frage.

(Unru­he – Zuruf: Nein!)

Sebas­ti­an Strie­gel (GRÜNE):

Eine Zwi­schen­in­ter­ven­ti­on, kei­ne Fra­ge. Sie kön­nen sich auch gern schon setzen.

Herr Till­schnei­der, ich schä­me mich als Mensch und als Par­la­men­ta­ri­er ob Ihrer Äuße­run­gen heu­te hier im Land­tag. Ihre Visi­on einer Selek­ti­on an der Schul­hof­tür ist men­schen­ver­ach­tend, nichts anderes.

(Bei­fall bei den GRÜNEN, bei der LINKEN und bei der SPD – Zustim­mung bei der CDU)

Vize­prä­si­dent Wil­li Mittelstädt:

Herr Dr. Till­schnei­der, möch­ten Sie antworten?

(Bir­ke Bull-Bisch­off, DIE LINKE: Sie müs­sen nicht antworten!)

Dr. Hans-Tho­mas Till­schnei­der (AfD):

Aber ich kann. Ich darf. Oder? – Es gibt dar­auf eigent­lich nichts zu sagen. Hier herrscht ein ganz gro­ßes Unver­ständ­nis. Herr Strie­gel, ich ver­ste­he nicht, was an dem, was ich vor­ge­tra­gen habe, men­schen­ver­ach­tend sein soll.

(Lachen bei und Zuru­fe von der LINKEN)

Es ist doch nicht Auf­ga­be des deut­schen Staa­tes, sich um die Qua­li­fi­ka­ti­on der Flücht­lings­kin­der zu sor­gen. Es ist doch schon genug – -

(Zuruf von Sebas­ti­an Strie­gel, GRÜNE)

- Nein, Blöd­sinn. Aus Ihrem Begriff von Men­schen­wür­de folgt alles. Bei Ihnen ist man gegen die Men­schen­wür­de, wenn man nicht dafür ist, dass jeder, der hier­her kommt, genau die glei­chen Ansprü­che hat wie jeder Deut­sche. Und das ist gro­ßer Quatsch.

(Bei­fall bei der AfD)