26. Januar 2018

Das Burkaverbot an Schulen geht nicht weit genug!

25.01.18
20. Sitzungsperiode des Landtags von Sachsen-Anhalt

Mei­ne Kri­tik an einem Geset­zes­ent­wurf der Lan­des­re­gie­rung, der ein Ver­bot der Gesichts­ver­schleie­rung nur in der Schu­le und im Wahl­lo­kal vorsieht.

Das Burkaverbot an Schulen geht nicht weit genug!

 

Quel­le [Land­tag von Sachsen-Anhalt]


Dr. Hans-Tho­mas Till­schnei­der (AfD):

Frau Prä­si­den­tin! Sehr geehr­te Damen und Her­ren! Die Lan­des­re­gie­rung will mit dem vor­lie­gen­den Gesetz­ent­wurf die Gesichts­ver­schleie­rung ver­bie­ten las­sen – im Prin­zip ein sinn­vol­les Anlie­gen, da es vor allem ortho­do­xe Mus­li­mas trifft und so einer schlei­chen­den Isla­mi­sie­rung ent­ge­gen­wirkt. Nur wol­len Sie lei­der die Gesichts­ver­schleie­rung nicht gene­rell, son­dern nur im Wahl­lo­kal und in der Schu­le ver­bie­ten las­sen, und das ist, mit Ver­laub, ein­fach lächer­lich. Denn die Zahl der voll­ver­schlei­er­ten ultra­or­tho­do­xen Mus­li­mas in Sach­sen-Anhalt mit deut­schem Pass, die von ihrem Wahl­recht Gebrauch machen wol­len, liegt gefühlt bei unter null,

(Sebas­ti­an Strie­gel, GRÜNE: Übri­gens auch der Vollverschleierten!)

und die Zahl der ultra­or­tho­do­xen voll­ver­schlei­er­ten Mus­li­mas, die eine Schu­le in Sach­sen-Anhalt besu­chen, dürf­te nicht viel höher liegen.

(Minis­ter Hol­ger Stahl­knecht: Noch nicht! – Hei­ter­keit und Bei­fall bei der AfD)

Herr Minis­ter Stahl­knecht, ich habe Sie bis­lang für einen ernst­haf­ten Mann gehal­ten, aber erlau­ben Sie die Fra­ge: Was soll die­ser Unsinn? Ich erin­ne­re Sie dar­an, dass die CDU noch 2004 in Baden-Würt­tem­berg ein gene­rel­les Kopf­tuch­ver­bot in Schu­len ein­ge­führt hat – kein Bur­ka­ver­bot, ein Kopf­tuch­ver­bot  , dann aber hat sie dem Druck der Islam­ver­bän­de nach­ge­ge­ben, und ich habe den Ver­dacht, dass Sie mit die­sem gan­zen Gere­de über das Bur­ka­ver­bot in Wahr­heit nur davon ablen­ken, dass Sie nicht mehr den Mut haben, das zu for­dern, was wir brau­chen: ein Kopf­tuch­ver­bot im gesam­ten öffent­li­chen Dienst.

(Bei­fall bei der AfD)

Wei­ter­hin len­ken Sie davon ab, dass mit die­sem Gesetz ein wei­te­rer Isla­mi­sie­rungs­schub ver­bun­den ist; denn der Preis, den die GRÜNEN für ihre Zustim­mung ver­langt haben, war die Ein­füh­rung isla­mi­scher Bestat­tungs­ri­ten in Sach­sen-Anhalt – anders als die Bur­ka im Wahl­lo­kal ein durch­aus lebens­re­le­van­ter Sach­ver­halt, der die Fried­hofs­kul­tur in unse­rem Land nach­hal­tig ver­än­dern wird.

Unter dem Deck­man­tel, angeb­li­cher Isla­mi­sie­rung Ein­halt gebie­ten zu wol­len, treibt die Kenia-Koali­ti­on in Wahr­heit die Isla­mi­sie­rung wei­ter vor­an – ein durch­schau­ba­res Spiel, und ich sage Ihnen: Bei der AfD-Frak­ti­on sind Sie damit an die Fal­schen gera­ten. Wir las­sen uns nicht für dumm ver­kau­fen. Wir sind da, um genau sol­che Spiel­chen zu entlarven.

(Bei­fall bei der AfD)

Übri­gens: Die Rege­lung, dass der Schlei­er im Wahl­lo­kal zu lüf­ten ist, gilt mei­nes Wis­sens auch in Sau­di-Ara­bi­en. Zwar dür­fen nur ande­re Frau­en die Iden­ti­tät fest­stel­len, aber viel­leicht modi­fi­zie­ren Sie Ihren Gesetz­ent­wurf im Aus­schuss ja noch ein wenig und brin­gen so ein Stück sau­di-ara­bi­scher Gesetz­ge­bung nach Sachsen-Anhalt.

(Zustim­mung bei der AfD)

Doch ich will nicht zynisch wer­den. Was wir brau­chen, ist kein Ver­bot von Voll­ver­schleie­rung in Wahl­lo­kal und Schu­le, son­dern ein gene­rel­les Ver­bot der isla­mi­schen Voll­ver­schleie­rung im gesam­ten öffent­li­chen Raum, also über­all jen­seits der eige­nen vier Wände,

(Bei­fall bei der AfD)

und ein Ver­bot des Hijab, also des Schlei­ers, der das Gesicht frei­lässt, im gesam­ten öffent­li­chen Dienst. Nach­dem die CDU ein­ge­knickt ist, tritt dafür ein­zig und allein noch die AfD mit der gebo­te­nen Deut­lich­keit ein; denn wir fah­ren kei­ne Ablen­kungs­ma­nö­ver, wir spre­chen Klartext.

(Bei­fall bei der AfD)