14. Dezember 2018

Kramp-Karrenbauer – schlecht für die CDU, schlecht für die AfD, schlecht für Deutschland!

Nach­dem die CDU Anne­gret Kramp-Kar­ren­bau­er zu ihrer neu­en Vor­sit­zen­den gewählt hat­te, brach in wei­ten Tei­len der AfD ein gro­ßes Froh­lo­cken an. Kramp-Kar­ren­bau­er wer­de als eine Art Mer­kel-Sur­ro­gat wei­ter Wäh­ler und Mit­glie­der zur AfD trei­ben. Auf­at­men sei ange­sagt. Die Erfolgs­ge­schich­te der AfD kön­ne wei­ter­ge­schrie­ben wer­den. So eine gän­gi­ge Ein­schät­zung. Nichts ist fal­scher als das – und gefähr­li­cher! Die Wahl von Kramp-Kar­ren­bau­er ist kein Glücks­fall für die AfD, son­dern eine Katastrophe.

Kramp-Kar­ren­bau­er wird die CDU noch wei­ter an die „städ­ti­schen Milieus“ her­an­füh­ren, also jene Bes­ser­ver­die­ner, die etwas für ihr Gewis­sen zu tun, indem sie regel­mä­ßig an Brot-für-die-Welt und Green­peace spen­den,  und die vor jeder Wahl über­le­gen, ob sie die CDU oder nicht bes­ser die Grü­nen wäh­len sollen.

Kramp-Kar­ren­bau­er wird die CDU noch wei­ter ent­ker­nen und an den links­li­be­ra­len Ungeist anpas­sen. Bald wird eine kon­ser­va­ti­ve Kul­tur- und Gesell­schafts­po­li­tik in der CDU nicht ein­mal mehr in Spu­ren nach­weis­bar sein. Wider­stän­de gegen die Mas­sen­ein­wan­de­rung in den eige­nen Rei­hen wer­den kon­se­quent aus­ge­tilgt. Die CDU unter Kramp-Kar­ren­bau­er wird dafür sor­gen, daß der Bevöl­ke­rungs­aus­tausch ste­tig wei­ter­geht und wird durch ein Ein­wan­de­rungs­ge­setz vol­ler „kla­rer Regeln“ Ein­wan­de­rung nach Deutsch­land noch ein­fa­cher machen, also sie ohne­hin schon ist: safe, order­ly and regu­lar, ganz so, wie es der UN-Migra­ti­ons­pakt will.

Die Wahl von Kramp-Kar­ren­bau­er scha­det allen und nützt nie­man­dem – aus­ge­nom­men die Deutsch­land­ab­schaf­fer und die Deutsch­land­aus­beu­ter, die Pro­fi­teu­re der Asyl­in­dus­trie und die Migra­ti­ons­ge­winn­ler, die inter­na­tio­na­le Finanz­wirt­schaft, diver­se Lob­by­is­ten und Globalisten.

Der ein­zi­ge Unter­schied: All das wird künf­tig viel­leicht etwas kan­ti­ger kom­mu­ni­ziert als unter Mer­kel. Wäh­rend Mer­kel noch etwas Wei­ches und Müt­ter­li­ches aus­strahl­te – trü­ge­risch zwar, aber zur Täu­schung des Vol­kes nicht ganz untaug­lich – ist Kramp-Kar­ren­bau­er nur noch Schreck­schrau­be, deren Name ein Roman­au­tor nicht hät­te bes­ser wäh­len kön­nen, um ihren Cha­rak­ter auszudrücken.

Wie dem auch sei: Die CDU wird wei­ter Mit­glie­der ver­lie­ren und vie­le die­ser Mit­glie­der wer­den in die AfD drän­gen. Wohin sol­len sie auch sonst gehen, wenn sie ihre alte CDU wie­der­ha­ben wol­len? Paz­der­ski for­dert die­se Kli­en­tel schon förm­lich zum Ein­tritt in die AfD auf. Ein schwe­rer Feh­ler! Was sol­len uns die­se Mit­glie­der brin­gen außer Mas­se? Wer nur gegen Kramp-Kar­ren­bau­er oder Mer­kel ist, der ist noch lan­ge kei­ne Alter­na­ti­ve für Deutschland.

Die­se Mit­glie­der wer­den in der AfD das Gegen­la­ger zu den Sozi­al-Patrio­ten stär­ken, also all jene, die durch den kleins­ten gemein­sa­men Nen­ner zusam­men­ge­hal­ten wer­den, Björn Höcke aus der Par­tei wer­fen und im übri­gen groß Kar­rie­re machen zu wol­len. Trans­at­lan­ti­sche und neo­li­be­ra­le Posi­tio­nen wer­den gestärkt. Posi­tio­nen, die mit dem Estab­lish­ment in Kon­flikt brin­gen, wer­den mar­gi­na­li­siert. Die AfD wird, wenn es so läuft, mehr und mehr Posi­tio­nen über­neh­men, wie sie die CDU ges­tern noch ver­tre­ten hat. Die AfD wird mor­gen Posi­tio­nen ver­tre­ten, wie sie die CDU heu­te noch ver­tritt, aber mor­gen auf­gibt. Die AfD bil­det dann so etwas wie die Nach­hut beim Drift der CDU in Rich­tung eines links­li­be­ra­len, glo­ba­lis­ti­schen und anti­deut­schen Milieus. Sie sichert die­sen Drift ab, dient der Sta­bi­li­sie­rung des Par­tei­en­sys­tems, ver­hin­dert, daß sich die Unzu­frie­den­heit erup­tiv ent­lädt. Die AfD erfüllt damit eine ähn­lich Funk­ti­on bei der Abschaf­fung Deutsch­lands, wie die PDS-Links­par­tei bei der Abwick­lung der DDR: Unzu­frie­den­heit bün­deln und poli­tisch neutralisieren!

Klamm­heim­lich erle­digt die AfD dann all jene Posi­tio­nen, die dem ultra­li­be­ra­len, glo­ba­lis­ti­schen und anti­deut­schen Estab­lish­ment gefähr­lich wer­den könn­ten. Ver­gleich­bar der PDS-Links­par­tei, die in den 90er Jah­re als Müll­hal­de der SPD fun­gier­te und deren sozi­al­staat­li­chen Kon­zep­te aus den 70er Jah­ren, die immer noch Anhän­ger hat­ten, ein paar Jah­re pfleg­te, um sie dann zu erle­di­gen, wird eine AfD, die der CDU hin­ter­her­rennt, all das, was an kon­ser­va­ti­ver und patrio­ti­scher Poli­tik für das Estab­lish­ment inak­zep­ta­bel ist, ent­sor­gen oder so ummo­deln, daß es akzep­ta­bel wird. Ein Ein­wan­de­rungs­mo­dell mit „kla­ren“ Regeln wird dann unter Umstän­den als Erfolg der AfD verkauft.

Es kann kei­nen Zwei­fel dar­an geben, daß die­ser Ruck durch Deutsch­land gestoppt wer­den muß. Die AfD muß der Brems­klotz sein, der die­se Ver­schie­bung auf­hält – ein Pflock im Par­tei­en­spek­trum der Bun­des­re­pu­blik. Und des­halb brau­chen wir jetzt kei­ne Extra­ein­la­dun­gen an Ex-CDU-Mit­glie­der, wir brau­chen einen Auf­nah­me­stopp für Ex-CDU-Mit­glie­der, die nach Novem­ber 2018 aus­ge­tre­ten sind!

Übri­gens: Mit Merz sähe das alles anders aus. Als neo­li­be­ra­ler Finanz­lob­by­ist und Glo­ba­list hat Merz im Grun­de die glei­che Agen­da wie Kramp-Kar­ren­bau­er, er hät­te die­se Agen­da aber mit kon­ser­va­ti­ver Folk­lo­re ver­brämt und hät­te zumin­dest den kul­tur- und gesell­schafts­po­li­ti­schen Drift der CDU auf­ge­hal­ten. Der Neo-/Pseu­do­kon­ser­va­tis­mus à la Merz ist zwar auch nur eine ande­re Art, den nütz­li­chen Idio­ten des inter­na­tio­na­len Finanz­ka­pi­tals zu spie­len. Jedoch wäre dadurch der Anpas­sungs­druck auf die AfD Rich­tung Estab­lish­ment bedeu­tend abge­schwächt wor­den. Eine – sehr grob gespro­chen – nach „rechts“ drif­ten­de CDU hät­te die AfD vor die Auf­ga­be gestellt, sich von einer sol­chen pseu­do­kon­ver­ser­va­ti­ven CDU abzu­gren­zen, indem sie ihr echt kon­ser­va­ti­ves, patrio­ti­sches Pro­fil schärft.  Merz hät­te uns dazu gebracht, die rich­ti­gen Fra­gen zu stel­len und die rich­ti­gen Ant­wor­ten zu fin­den, anstatt uns bei einem blo­ßen Zuwachs an Wäh­ler­stim­men, der aber mit kei­ner qua­li­ta­ti­ven Stei­ge­rung ver­bun­den ist, zu beru­hi­gen. Merz mit sei­ner dezi­diert neo­li­be­ra­len Agen­da hät­te es der AfD leicht gemacht, eine trag­fä­hi­ge Sozi­al­po­li­tik zu ent­wi­ckeln. Die AfD hät­te ihren sys­tem­kri­ti­schen Cha­rak­ter gestärkt und sich wei­ter in die rich­ti­ge Rich­tung ent­wi­ckelt – und eben des­halb durf­te Merz es nicht werden.

 

Hans-Tho­mas Tillschneider