25. Dezember 2018

Ich wünsche allen Landsleuten eine frohe, besinnliche, deutsche Weihnacht!

Lie­be Landsleute,

heu­te fei­ern wir Hei­lig­abend. Vor drei Tagen haben wir Win­ter­sonn­wen­de gefei­ert. Ich sehe in bei­dem kei­nen Wider­spruch, denn auch in unse­rem deut­schen Chris­ten­tum steckt viel Vor­christ­li­ches, das unse­re deut­sche Weih­nacht erst zu dem gemacht hat, was sie ist.

Es ist ein uraltes Fest, das mal so, mal so gedeu­tet wur­de, doch in unse­rem Land immer das eine gro­ße Fest des Jah­res geblie­ben ist. Weih­nach­ten, die geweih­ten Näch­te, und die Tage bis zu Neu­jahr, die Rauh­näch­te nach ger­ma­ni­scher Über­lie­fe­rung, das ist eine Zeit des Nach­den­kens und Nach­sin­nens, eine Zeit, in der das gan­ze Leben und so auch die Poli­tik innehält.

Wir brau­chen die­se Tage, um Abstand zu neh­men von den Kämp­fen und den Geschäf­ten des Jah­res und im Anknüp­fen an uraltes Brauch­tum Ruhe zu fin­den.  Ich wün­sche allen Mit­strei­tern, daß sie die­se beson­de­re Zeit nut­zen kön­nen, um Kraft zu schöp­fen und in einem immer hek­ti­scher und ober­fläch­li­cher wer­den­den Leben wie­der Halt zu gewin­nen. Wer auf Abwe­ge gera­ten ist, dem wün­sche ich, daß er Ori­en­tie­rung fin­det und die klei­nen Zie­le nicht über die gro­ßen Zie­le stellt.

Auf uns war­ten 2019 gro­ße Auf­ga­ben: Euro­pa­wahl, und noch wich­ti­ger die Kom­mu­nal­wahl. Wir müs­sen unse­re Par­tei stark machen und gegen ihre Fein­de, wo auch immer sie lau­ern, ver­tei­di­gen. Wir wer­den Spal­tungs- und Abspal­tungs­ver­su­chen abweh­ren und viel Kraft auf­wen­den müs­sen, um die Zer­reiß­pro­ben zu über­ste­hen. Möge es uns mit Got­tes Hil­fe gelingen!

Wir soll­ten jetzt aber auch nicht zu viel dar­an den­ken, denn noch ist Weih­nacht und Rauh­nacht. Und des­halb will ich mei­nen Weih­nachts­gruß ganz und gar unpo­li­tisch mit mei­nem liebs­ten Weih­nachts­ge­dicht schlie­ßen. Es stammt von Rai­ner Maria Ril­ke und lau­tet so:

„Der Abend kommt von weit gegangen
durch den ver­schnei­ten, lei­sen Tann.
Dann presst er sei­ne Winterwangen
an alle Fens­ter lau­schend an.

Und stil­le wird ein jedes Haus;
die Alten in den Ses­seln sinnen,
die Müt­ter sind wie Königinnen,
die Kin­der wol­len nicht beginnen
mit ihrem Spiel. Die Mäg­de spinnen
nicht mehr. Der Abend horcht nach innen,
und innen hor­chen sie hinaus.“

Fro­he Weihnacht!

Ihr Hans-Tho­mas Tillschneider