Laßt es krachen! Feuerwerk ist Widerstand!
Bis es tatsächlich so weit war, habe ich nicht daran geglaubt, daß sie den Feuerwerksverkauf dieses Silvester verbieten werden. Es erschien mir unvorstellbar. Ein durch nichts gerechtfertigter willkürlicher Eingriff in unsere Freiheit. Ich habe es ihnen nicht zugetraut. Und als sie das Feuerwerk verboten haben, tröstete ich mich damit, daß es im nächsten Jahr wieder erlaubt sein würde. Der Selbsttrost wirkte so lange, bis ich heute in der MZ einen Kommentar lesen mußte, in dem ein typisch linker Spaßbremsenjournalist unabhängig von Corona ein Böllerverbot an Silvester gefordert hat. Für immer. Sein Argument: Es sei doch eine Geldverwendung. Schön, wenn er das so sieht. Er wird auch nicht gezwungen, Feuerwerk abzubrennen. Aber wer sein Geld dafür verschwenden oder verwenden will, je nach Sicht, der darf das als freier Bürger in einem freien Land! Diesmal bin ich mir nicht so sicher, ob es nicht tatsächlich kommt, das generelle Feuerwerkverbot. Genauso wie das Dieselverbot und dann das Verbot touristischer Fernreisen und dann das Steak-Verbot. Sie nutzen Corona, um das durchzubekommen, was sie sonst nicht durchbekommen hätten. Sie nutzen Corona, um uns vor vollendete Tatsachen zu stellen.
Seit ich mich erinnern kann, wurde an Silvester Feuerwerk gezündet, und seit ich mich erinnern kann, hat es mich fasziniert. Als kleiner Junge war es ein großes Glück, die knallbunten Raketen, die römischen Lichter, Pyramiden und Säulen, die am Silvesterabend zuhause auf dem Wohnzimmertisch aufgestellt waren, zu beobachten und dann über den riesigen Funkenregen zu staunen, den so ein kleiner Pappvulkan ausspeien konnte, oder den Raketen nachzuschauen, wie sie zischend aufstiegen, und sich dann von den Farben überraschen zu lassen, die sie im Knall preisgaben. Die Luft war getränkt von schwefeligem Rauch, die Szene erleuchtet vom magischen Leuchten flackender bengalischer Lichter in allen Farben. Silvester ohne Feuerwerk ist ein Silvester, dem ein gutes Stück seiner Identität fehlt, ein armes Silvester. Und damit ein Sinnbild dessen, was das Establishment mit uns vorhat: Wir sollen verarmen, auf ganzer Linie.
Leider hatte ich kaum noch Vorräte von letztem Jahr. Nur noch ein paar ranzige China-Böller Klasse D. In letzter Minute, am 15.12. abends, als es noch erlaubt war, habe ich mir im Internet schnell noch eine ordentliche Ladung Pistolenfeuerwerk besorgt. Damit ist gesichert, daß die Tradition, wenn auch etwas einseitig, fortgeführt werden kann. An diesem Sylvester ist jeder gezündete Böller und jede abgeschossene Rakete ein Akt des Widerstands.
Die Regierung hat, bevor das Böllerverbot kam, zuerst laut darüber nachgedacht, es dann aber zunächst aus der Verordnung genommen. Das war ein Test. Am Ende kam es wieder rein, weil der Widerstand doch nicht so stark war, wie erwartet. Sie verfahren nach der Methode, die Jean-Claude Juncker schon 1999 im Spiegel beschrieben hat: „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“
Meine Frau hatte kein Verständnis für meine Ansichten. Sie meinte, es gäbe jetzt wichtigere Dinge als das Verkaufsverbot für Feuerwerk. Sicherlich ist Feuerwerk nicht überlebensnotwendig wie Strom oder Heizöl. Aber sie gehen in kleinen Schritten vor. Diesel können sie nicht von heute auf morgen verbieten. Also fangen sie beim Feuerwerk an. Und also ist es wichtig, daß wir schon beim Feuerwerk Widerstand leisten.Wir müssen überhaupt mehr Widerstand leisten. Jeder sollte sich fragen, wo er widerstehen kann. Von Benziner auf Diesel umsteigen, die Impfung verweigern, sich aufraffen, und demonstrieren gehen! Angebote dazu wird es im nächsten Jahr genug geben. Oder einfach nur widersprechen und einen Covidioten, der einen ermahnt, die Maske richtig zu tragen, tüchtig zur Rede stellen. Jeder kann Widerstand leisten. Und jeder wird 2021 Widerstand leisten müssen, wenn wir uns nicht damit abfinden wollen, daß unser einst freies Land zu einer schäbigen Diktatur verkommt.
H.-Th.Tillschneider