13. Januar 2021

Ehre dem Deutschen Kaiserreich! Schämen Sie sich, Herr Steinmeier!

BRD-Bun­des­prä­si­dent Frank Wal­ter Stein­mei­er hat heu­te bei einer Ver­samm­lung von His­to­ri­kern zur Aus­ein­an­der­set­zung mit der Grün­dung des Deut­schen Kai­ser­reichs vor 150 Jah­ren am 18.1.1871 eine Rede gehal­ten, die an natio­na­ler Selbst­ver­ach­tung und anti­deut­scher Vor­ein­ge­nom­men­heit nicht mehr zu über­bie­ten ist.

Frank Wal­ter Stein­mei­er hat zunächst fest­ge­stellt, daß heu­te kaum noch jemand etwas mit dem Deut­schen Reich anzu­fan­gen weiß. Er mein­te ver­mut­lich sich selbst und sei­nes­glei­chen. In einem bemüht nichts­sa­gen­den Lei­er­ton beschrieb er, wie die Denk­mä­ler des Kai­ser­reichs Zeit bezie­hungs- und wir­kungs­los in unse­re Zeit hin­ein­ste­hen. Dabei ist eben dies das Ergeb­nis der Poli­tik, die Stein­mei­er selbst als füh­ren­der Ver­tre­ter des herr­schen­den Estab­lish­ments zu ver­ant­wor­ten hat. Es wäre sei­ne Auf­ga­be gewe­sen, das his­to­ri­sche Fun­da­ment unse­res Staa­tes ins Bewußt­sein zu heben und ihm Aktua­li­tät zu ver­lei­hen. Nicht zuletzt mit sei­ner Rede am heu­ti­gen Tage hat er wie­der ein­mal das genaue Gegen­teil davon getan.

Das Deut­sche Kai­ser­reich, das in jeder Bezie­hung als ein Gip­fel­punkt der deut­schen Geschich­te ange­se­hen wer­den kann, wur­de von Stein­mei­er in schul­mä­ßi­ger natio­nal­ma­so­chis­ti­scher Pose zum Pro­blem­fall erklärt. Nicht genug damit, daß wie­der ein­mal der preu­ßi­sche Mil­ta­ris­mus geschmäht und his­to­risch falsch als Vor­stu­fe und Vor­be­rei­tung der NS-Dik­ta­tur dar­ge­stellt wer­den muß­te; zusätz­lich dazu kam Stein­mei­er zer­knirscht und schuld­be­wußt auch auf die Kolo­ni­al­ge­schich­te des Kai­ser­reichs zu spre­chen. Dabei wis­sen wir alle, daß Deutsch­land anders als Frank­reich und Eng­land kaum Kolo­nien besaß. Fast scheint das Estab­lish­ment trau­rig, sich auch nicht von dort­her mit Schuld bela­den zu kön­nen und kratzt des­halb die küm­mer­li­chen Spu­ren des deut­schen Kolo­nia­lis­mus zusam­men, um wie alle ande­ren auch vor der Black-Lives-Mat­ter-Bewe­gung in die Knie gehen zu können.

So redet das Ober­haupt des deut­schen Natio­nal­staa­tes im Jahr 2021 über einen Staat, der nicht mehr und nicht weni­ger ist als die Über­win­dung der deut­schen Klein­staa­te­rei im 19. Jahr­hun­dert und damit die Begrün­dung deut­scher Natio­nal­staat­lich­keit über­haupt. Das Geden­ken an die Grün­dung die­ses Staa­tes soll­te uns nicht nur selbst­ver­ständ­lich sein, es soll­te selbst­be­wußt und fei­er­lich von­stat­ten gehen. Das Deut­sche Kai­ser­reich brach­te uns eine Zeit nie dage­we­se­ner und seit­dem nicht wie­der erreich­ter Blü­te von Wis­sen­schaft und Wirt­schaft. Auch sitt­lich und recht­lich mar­kier­te das Deut­sche Kai­ser­reich einen Höchst­stand. Mit dem Bür­ger­li­chen Gesetz­buch wur­de im Kai­ser­reich nicht nur die Grund­la­ge unse­res Zivil­rechts geschaf­fen, son­dern auch ein Gesetz­buch, das die pri­vat­recht­li­chen Ver­hält­nis­se im Welt­ver­gleich so mus­ter­gül­tig regelt, daß von der Tür­kei bis zu Japan einer Rei­he frem­der Staa­ten es kur­zer­hand über­nom­men haben. Es gäbe viel Erhe­ben­des, wor­an wir uns aus Anlaß der Reichs­grün­dung erin­nern könn­ten. Jeden­falls soll­te jedes deut­sche Staats­ober­haupt die­sem ers­ten deut­schen Natio­nal­staat mit dem Respekt begeg­nen, mit dem man der eige­nen Tra­di­tio­nen gegen­über­tritt. Wer frei­lich mit Deutsch­land nichts anzu­fan­gen weiß, der weiß auch mit dem Kai­ser­reich nichts anzu­fan­gen. Daß aber so jemand das höchs­te Amt im Staa­te aus­übt, sagt alles über den gegen­wär­ti­gen Zustand unse­res Landes.

Doch damit nicht genug: Am Ende sei­ner Rede kam Stein­mei­er auf die­je­ni­gen zu spre­chen, die das Deut­sche Kai­ser­reich anders sehen, als er und eine von Respekt und Wohl­wol­len gepräg­te Erin­ne­rungs­kul­tur pfle­gen. Stein­mei­er droh­te unver­hoh­len, mit die­sen Kräf­ten in Zukunft anders umsprin­gen zu wol­len. Dies, nach­dem er weni­ge Minu­ten zuvor, das Kai­ser­reich für sei­ne angeb­li­che „Ver­ach­tung von Plu­ra­lis­mus“ geschmäht hat­te. Neben­bei stell­te er fest, daß eine Nati­on „nicht auf eth­ni­scher Homo­ge­ni­tät“ basiert, und bekräf­ti­ge damit ein­mal mehr das neue Staats­dog­ma, wonach es kein deut­sches Volk geben darf, weil Deutsch­land ein Ein­wan­de­rungs­land nach dem Vor­bild der USA wer­den soll. Sein Satz, daß „all­ge­mei­nes Wahl­recht kei­ne Demo­kra­tie“ macht, zeigt uns, daß er nicht nur dem deut­schen Volk, son­dern letzt­lich auch der Demo­kra­tie selbst, die nur in natio­na­lem Rah­men denk­bar ist, den Krieg erklärt hat. Fazit: Was die­ser BRD-Bun­des­prä­si­dent heu­te in Ber­lin abge­lie­fert hat, war eine Rede der Schan­de, die jeder noch nor­mal den­ken­de Deut­sche zurück­weist. Ehre dem Deut­schen Kaiserreich!

Hans-Tho­mas Tillschneider