21. August 2018

Kommt die flexible Grundschule? AfD ist dagegen!

Die Ham­bur­ger Eltern­kam­mer schlägt vor, Grund­schü­lern den direk­ten Wech­sel von der ers­ten in die drit­te Klas­se zu ermög­li­chen, sofern sie bei Schul­ein­tritt bereits im nöti­gen Maße lesen und schrei­ben kön­nen. Der Ham­bur­ger Schul­se­na­tor zeigt sich für die­sen Vor­schlag offen. Soll­te die­ses Modell auch in Sach­sen-Anhalt Anwen­dung fin­den, hät­te dies mas­si­ve Aus­wir­kun­gen auf das Grund­schul­we­sen des Landes.

Dazu erklärt Dr. Hans-Tho­mas Till­schnei­der, Spre­cher für Bil­dung, Kul­tur und Wis­sen­schaft der AfD-Frak­ti­on im Land­tag von Sach­sen-Anhalt: „Die AfD-Frak­ti­on hält den Vor­schlag der Ham­bur­ger Eltern­kam­mer für inak­zep­ta­bel und rät drin­gend davon ab, ihn auf Sach­sen-Anhalt oder über­haupt irgend­ein Bun­des­land zu über­tra­gen. Zwar ver­ste­hen wir uns als Ver­fech­ter eines nach Leis­tung geglie­der­ten Schul­sys­tems, der Ham­bur­ger Vor­schlag aber ist eine Mogel­pa­ckung. Mitt­ler­wei­le sind – bedingt durch Inklu­si­on und Inte­gra­ti­on – die Ansprü­che in Klas­se 3 so nied­rig, dass wohl schon jeder leicht über­durch­schnitt­lich Begab­te deut­sche Schü­ler von Klas­se 1 in Klas­se 3 sprin­gen kann. Die­ser Miss­stand wird durch die ange­streb­te Neu­re­ge­lung zemen­tiert. Es sol­len zwei unter­schied­li­che Lern­tem­pos geschaf­fen wer­den, um Schü­lern mit defi­zi­tä­ren Deutsch­kennt­nis­sen, also vor allem Migran­ten, entgegenzukommen.

Soll­ten die Vor­schlä­ge Gehör fin­den, wer­den ers­te und zwei­te Klas­sen künf­tig nur noch für Migran­ten­kin­der ohne nen­nens­wer­te Deutsch­kennt­nis­se reser­viert sein. Die­sem Ansin­nen ertei­len wir eine kla­re Absa­ge. Migran­ten­kin­der müs­sen sich unse­rem Schul­sys­tem anpas­sen, nicht umge­kehrt. Das Über­sprin­gen meh­re­rer Klas­sen soll­te wei­ter­hin eine Aus­nah­me für hoch­be­gab­te Kin­der blei­ben, für die längst ent­spre­chen­de Mög­lich­kei­ten im Rah­men der Ver­set­zungs­ord­nung geschaf­fen sind.“