7. Dezember 2018

AfD-Fraktion verlässt Ausschusssitzung unter Protest!

Abge­ord­ne­te und Mit­ar­bei­ter der AfD-Frak­ti­on haben die heu­ti­ge Sit­zung des Land­tags­aus­schus­ses für Bil­dung und Kul­tur unter Pro­test geschlos­sen ver­las­sen, nach­dem ein Tages­ord­nungs­punkt bewusst an der AfD-Frak­ti­on vor­bei behan­delt wor­den ist: Wäh­rend sich die Frak­ti­on nach dem Ende der außer­ge­wöhn­lich knapp ange­setz­ten Mit­tags­pau­se noch für eine vier­mi­nü­ti­ge Bespre­chung zurück­ge­zo­gen hat­te, nutz­te der Aus­schuss das offe­ne Zeit­fens­ter, um gleich meh­re­re Tages­ord­nungs­punk­te – dar­un­ter einen Selbst­be­fas­sungs­an­trag der AfD – in unge­wohn­ter Eile abzu­han­deln. Bil­dungs­mi­nis­ter Tull­ner war so nicht gezwun­gen, sich den Fra­gen der AfD-Abge­ord­ne­ten zum Aus­schluss AfD-naher Ver­ei­ni­gun­gen von der Lan­des­för­de­rung zu stellen.

Hin­ter­grund: Bei den par­tei­na­hen Ver­ei­ni­gun­gen han­delt es sich um die Fried­rich-Frie­sen-Stif­tung e. V. (FFS) sowie den Ver­ein Kon­ser­va­ti­ver Kom­mu­nal­po­li­ti­ker in Sach­sen-Anhalt e. V. (VKK). Bil­dungs­mi­nis­ter Tull­ner hat­te Vor­stands­ver­tre­tern bei­der Ver­ei­ni­gun­gen bereits im Mai zuge­sagt, sich für ihre Auf­nah­me in den Lan­des­haus­halt ein­zu­set­zen, die­ses Ver­spre­chen jedoch nicht eingehalten.

Dazu erklärt PD Dr. Hans-Tho­mas Till­schnei­der, Spre­cher der AfD-Frak­ti­on für Bil­dung, Kul­tur und Wis­sen­schaft: „Das Vor­ge­hen der Aus­schuss­lei­tung ist uner­hört. Wäh­rend ansons­ten durch­aus meh­re­re Minu­ten auf Abge­ord­ne­te gewar­tet wird, die einen beson­de­ren Bezug zu anste­hen­den Tages­ord­nungs­punk­ten haben, wur­de hier umge­kehrt ver­fah­ren. Die weni­ge Minu­ten dau­ern­de Abwe­sen­heit der AfD-Abge­ord­ne­ten wur­de genutzt, um gleich zwei Tages­ord­nungs­punk­te durch­zu­peit­schen, der zwei­te davon der Selbst­be­fas­sungs­an­trag der AfD zu den par­tei­na­hen Stif­tun­gen. Das sind unwür­di­ge Taschen­spie­ler­tricks! Dies ist umso frag­wür­di­ger, als die mona­te­lang hin­aus­ge­zö­ger­te abschlä­gi­ge Ant­wort des Minis­te­ri­ums auf den För­de­rungs­an­trag von pein­li­cher Unkennt­nis der Sach- und Rechts­la­ge zeugt. Ver­mut­lich woll­te man sich nicht die Blö­ße geben. Hin­zu kommt, dass Minis­ter Tull­ner selbst Ver­tre­tern der Stif­tung die För­de­rung bereits in der ers­ten Legis­la­tur zuge­sagt hat, falls auch das Land Bran­den­burg so ver­fah­ren wür­de, was der Fall ist. Sei­en Sie ver­si­chert, Herr Minis­ter, wir wer­den Ihnen die­se Num­mer nicht durch­ge­hen las­sen und die Sache nun in einer Wei­se behan­deln, die für Sie bedeu­tend unan­ge­neh­mer aus­fal­len wird als eine ordent­li­che Behand­lung im Ausschuss!“