6. März 2019

Tillschneider: Islamlehre hat im Ethikunterricht nichts zu suchen!

Nach­dem das Bil­dungs­mi­nis­te­ri­um die Ein­füh­rung von bekennt­nis­ge­bun­de­nem Islam­un­ter­richt in Sach­sen-Anhalt geprüft und aus recht­li­chen Grün­den abge­lehnt hat, soll nun das The­ma „Islam“ ver­stärkt im Ethik­un­ter­richt behan­delt wer­den. Die Koali­ti­ons­part­ner SPD und Grü­ne begrü­ßen dies als „Kom­pro­miss“ und „Zwi­schen­schritt“ hin zur Ein­füh­rung von bekennt­nis­ge­bun­de­nem Islamunterricht.

Dazu erklärt Dr. Hans-Tho­mas Till­schnei­der, Spre­cher der AfD-Frak­ti­on für Bil­dung, Kul­tur und Wis­sen­schaft und habi­li­tier­ter Islam­wis­sen­schaft­ler: „Dass das Bil­dungs­mi­nis­te­ri­um die Ein­füh­rung von Islam­un­ter­richt vor­erst gestoppt hat, haben wir begrüßt, aller­dings ist uns die eigen­tüm­li­che Begrün­dung auf­ge­fal­len. Das Bil­dungs­mi­nis­te­ri­um hat Islam­un­ter­richt in Sach­sen-Anhalt eben kei­ne grund­sätz­li­che Absa­ge erteilt, son­dern hält die Ein­füh­rung nur wegen juris­ti­scher Grün­de im Moment nicht für mög­lich. Dazu passt dann auch, dass der Islam­un­ter­richt nun über die Hin­ter­tür des Faches Ethik doch an die Schu­len soll.

Im Prin­zip sprä­che nichts gegen die Ein­füh­rung einer Art Islam­auf­klä­rung, die unse­re Schü­ler auf die kul­tu­rel­le Fremd­heit des Islams und die Gefah­ren, die mit sei­ner Aus­brei­tung in Deutsch­land ver­bun­den sind, auf­merk­sam macht. Gera­de so soll der Islam­un­ter­richt aber nicht gestal­tet sein. Was die Regie­rung will, ist eine Art ‚Bekennt­nis­leh­re light‘, die im Ethik­un­ter­richt fehl am Platz ist. Der Ethik­un­ter­richt soll mit Schü­lern, die sich kei­ner christ­li­chen Kon­fes­si­on zurech­nen, Sinn­fra­gen dis­ku­tie­ren und so eine gewis­se Lebens­ori­en­tie­rung bie­ten. Dazu sind in ers­ter Linie Tex­te aus unse­rer phi­lo­so­phi­schen Tra­di­ti­on heranzuziehen.

Die uns zutiefst frem­de Ethik des Islam kann allen­falls als Kon­trast­bild am Ran­de behan­delt wer­den, taugt aber nicht, um unse­ren Schü­lern trag­fä­hi­ge Wer­te zu ver­mit­teln. Das Fach Ethik nun als ‚Zwi­schen­schritt‘, so Kat­ja Päh­le (SPD), zur Ein­füh­rung bekennt­nis­ge­bun­de­nen Islam­un­ter­richts zu nut­zen, ist mit­hin ein schänd­li­cher Miss­brauch die­ses Fachs. Kant, Nietz­sche und Scho­pen­hau­er, aber nicht der Koran, gehö­ren in den Ethik­un­ter­richt. Unse­re Schu­len brau­chen wirk­lich alles, nur nicht mehr Islam, ganz gleich in wel­chem Rahmen.“

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