23. September 2020

Schulgipfel beschließt Dienstlaptops für alle Lehrer

Till­schnei­der: Leh­rer statt Laptops!

Bei einem Tref­fen von 14 Kul­tus­mi­nis­tern der Län­der mit Bil­dungs­mi­nis­te­rin Anja Kar­lic­zek (CDU) und Ange­la Mer­kel im Kanz­ler­amt wur­de beschlos­sen, dass die 800.000 Leh­rer in Deutsch­land Dienst­lap­tops erhal­ten sol­len. Die GEW kri­ti­siert, dass ange­sichts eines dro­hen­den zwei­ten Lock­downs kei­ne wei­te­ren Schrit­te zur Umstel­lung des Unter­richts auf digi­tal unter­nom­men werden.

Dazu erklärt Dr. H.-Th. Till­schnei­der, Spre­cher für Bil­dung, Kul­tur und Wis­sen­schaft der AfD-Frak­ti­on im Land­tag von Sach­sen-Anhalt: „Die Ergeb­nis­se die­ses Bil­dungs­gip­fels sind zu kri­ti­sie­ren, aber aus ganz ande­ren Grün­den, als die Grün­de, aus denen die extrem lin­ke Leh­rer­ge­werk­schaft GEW und die Pres­se Kri­tik üben. Das Pro­blem ist nicht, dass die Digi­ta­li­sie­rung des Unter­richts nichts for­ciert genug vor­an­ge­trie­ben wür­de, im Gegen­teil. Die wah­ren Pro­ble­me sind:

  • Ers­tens wird ein Lock­down auf kei­nen Fall not­wen­dig sein, weil das Coro­na-Virus nicht so gefähr­lich ist, dass eine sol­che Maß­nah­me gerecht­fer­tigt wäre.
  • Zwei­tens ist kei­ner der Regie­rungs­ver­ant­wort­li­chen wil­lens oder in der Lage, dies auszusprechen.
  • Drit­tens sind die Vor­keh­run­gen für den Lock­down somit sinn­lo­se Vor­keh­run­gen für ein Pro­blem, das die Regie­rung mög­li­cher­wei­se selbst schaf­fen wird.
  • Vier­tens löst ein Dienst­lap­top für jeden Leh­rer kein ein­zi­ges Pro­blem, denn wir haben kei­nen Lap­top­man­gel, wir haben einen Leh­rer­man­gel. Wir brau­chen also mehr Leh­rer, nicht mehr Laptops.
  • Fünf­tens war vor 10 und 20 Jah­ren der Digi­ta­li­sie­rungs­grad gerin­ger, das Bil­dungs­ni­veau aber höher. Die Vor­stel­lung, die Bil­dungs­kri­se mit Lap­tops zu bekämp­fen, ist in etwa so sinn­voll, als wol­le man die Leis­tung eines Fuß­ball­teams durch neue Tri­kots steigern.

Anstatt den immer weni­ger wer­den­den Leh­rern einen Lap­top in die Hand zu drü­cken, hät­te man sich in Ber­lin bes­ser Gedan­ken machen sol­len, woher sich neue Leh­rer gewin­nen las­sen. Bil­dung braucht den Kon­takt von Mensch zu Mensch, und unse­re Kin­der brau­chen gute Lehrer.“