9. Oktober 2020

Grüne und SPD zu Gesprächsrunde mit AfD: „Kein Dialog mit Nazis“!

Till­schnei­der: Nazi-Vor­wurf ist ein poli­ti­sches Armutszeugnis!

Sach­sen-Anhalts Minis­ter­prä­si­dent Hasel­off hat alle im Land­tag ver­tre­te­nen Frak­tio­nen zu einer bil­dungs­po­li­ti­schen Gesprächs­run­de gela­den. Wäh­rend die AfD-Frak­ti­on ihre Bereit­schaft zur Teil­nah­me erklärt hat, ohne den Aus­schluss ande­rer Frak­tio­nen zu ver­lan­gen, sind SPD und Grü­ne nur bereit, an der Run­de teil­zu­neh­men, wenn der bil­dungs­po­li­ti­sche Spre­cher der AfD aus­ge­la­den wird.

Dazu erklärt Dr. Hans-Tho­mas Till­schnei­der, Spre­cher der AfD-Land­tags­frak­ti­on für Bil­dung, Kul­tur und Wis­sen­schaft: „Hat die Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Grü­nen mei­ne Teil­nah­me zunächst noch mit dem ‚Argu­ment‘ abge­lehnt, die Bil­dungs­po­li­tik der AfD kom­me aus dem letz­ten Jahr­hun­dert – wobei ich mich fra­ge, was in den 1980er oder 1990er Jah­ren so schlimm gewe­sen sein soll –, so nimmt sie nun ihre Zuflucht zum Nazi-Vor­wurf. Das Gan­ze ist an Absur­di­tät, poli­ti­scher Hilf­lo­sig­keit und schlich­ter Dumm­heit nicht mehr zu über­bie­ten und mar­kiert einen neu­en Tief­stand der poli­ti­schen Diskussion.

Die geis­ti­gen Grund­la­gen der AfD-Bil­dungs­po­li­tik lie­gen in der huma­nis­ti­schen Bil­dungs­tra­di­ti­on, im Humboldt’schen Bil­dungs­ge­dan­ken und in der her­me­neu­tisch-päd­ago­gi­schen Tra­di­ti­on, wie sie durch Schlei­er­ma­cher und Dil­they begrün­det wur­de. Im Sin­ne wohl­ver­stan­de­ner Kon­ser­va­ti­vi­tät wol­len wir die­se Grund­la­gen gegen die Ver­fla­chun­gen unse­rer Zeit fest­hal­ten. Wer sich damit nicht anders aus­ein­an­der­zu­set­zen weiß als, indem er dage­gen den Nazi-Vor­wurf ins Feld führt, der ist der­ma­ßen unge­bil­det, dass er gut dar­an täte, sich zum Woh­le unse­rer Kin­der von jeg­li­chem bil­dungs­po­li­ti­schem Enga­ge­ment fern­zu­hal­ten. Wei­ter­hin kommt dar­an ein Aus­maß an Into­le­ranz und tota­li­tä­rer Gesin­nung zum Aus­druck, das SPD und Grü­ne ein­mal mehr als die Ver­fas­sungs­fein­de aus­weist, die sie sind.“