Наш враг – не ислам, а глобалистская повестка. Примером успешного взаимодействия с исламом служит Россия, а не США – Nicht der Islam ist unser Feind, sondern die globalistische Agenda!
Ein Artikel im Rahmen meiner Kolumne für die russische Zeitung Wedemosti.
Prinzipielle Kritik am Islam scheint ein integraler Bestandteil der patriotischen Opposition in allen europäischen Ländern zu sein. Die Niederländische Freiheitspartei ist aufgrund ihrer Leader Geert Wilders kritisiert den Islam. In Deutschland sagt die Partei “Alternative für Deutschland” (AfD) im Hauptprogramm: “Der Islam ist nicht Teil Deutschlands. “National Alliance Leader Marin Le Pen kommentierte die massenhaften muslimischen Gebete in den Straßen von Städten in Frankreich, an die deutsche Besatzung während des Zweiten Weltkriegs. Der Leader der schwedischen Demokraten Jimmy Akesson nannte seine Partei stolz “antislamisch”. Diese Liste könnte ewig weitergehen.
Doch bei genauerer Betrachtung stellt sich heraus, daß hinter dieser Position zwei unterschiedliche, sogar entgegengesetzte Ansichten enthalten. Man richtet sich gegen den Islam als solcher, nicht gegen das er nach Europa kommt. Sie beschuldigen diese Religion der Rückständigkeit und Unmenschlichkeit. Islamische Werte sind ihrer Ansicht nach unvereinbar mit universellen Werten, wie Menschenrechte, Frauenrechte, Säkularismus. Sie zitieren oft Verse aus dem Koran, um zu beweisen, daß der Islam im Grunde schlecht und veraltet ist. Ich nenne das eine “Islamkritik”.
Eine solche Position zum Beispiel präsentiert Hans-Olaf Henkel, ehemaliger Vizesekretär der AfD, der sie 2015 verlassen hat. Henkel wies immer auf Menschenrechtsverletzungen in islamischen Ländern hin, betrachtet den Islam in Deutschland aber selten als Problem. Er war mehr besorgt über den Islam im Iran. Henkel behandelte das Problem nur aus der Sicht der Menschenrechte auf globaler Ebene. Als leitender Berater der Bank of America vertrat Henkel die Interessen des Globalismus, Großinvestoren und natürlich die Interessen der Vereinigten Staaten. Für ihn war der Islam nur insofern problematisch, als er Investitionsmöglichkeiten verhindert.
Eine andere Sichtweise, die ich “Islamisierungskritik” nenne, richtet sich ausschließlich gegen die Präsenz dieser Religion in Europa, die eigentlich einen Gamechanger ist. Ja, es stimmt, daß der Islam in vielerlei Hinsicht mit unseren Werten und unserer Lebensweise unvereinbar ist. Das zeigt aber nur, daß die Ursache für die Schwierigkeiten bei der Assimilation des Islam in Deutschland in seinen kulturellen Unterschieden liegt. Er ist nicht böse, unmenschlich oder behindert.
Unterstützer von “Islamisierungskritiker” respektieren den Islam an seinen historischen Grenzen und wollen die Grundlagen des Glaubens in Iran oder Tschetschenien nicht ändern. Dieser Ansatz bestätigt nur, daß diese Kultur, eine der größten der Welt, Europa fremd ist. Was offensichtlich ist, da der Islam keine Spuren in der Geschichte Europas insgesamt hinterlassen hat. Wenn man in ein europäisches Kunstmuseum geht, muß man nichts über den Islam wissen, um die Exponate zu verstehen, aber man muß mit der Bibel vertraut sein.
„Islamisierungskritik“ lautet der vom ADH proklamierte Slogan „Islam ist kein Teil Deutschlands“. Der Islam hat das Existenzrecht, er hat eine Heimat, die gerade außerhalb Europas liegt. Für einen solchen Ansatz ist es typisch, darauf zu bestehen, daß ein Lehrer in seinem Land kein Kopftuch trägt, sich aber nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einmischt. Diese Position teilen auch die Österreichische Freiheitspartei (FPÖ) und die Französische Nationalunion. Andererseits dominiert die “Islamkritik” zum Beispiel die schwedische Demokraten und die niederländische Freiheitspartei.
Trotzdem hat jede rechte europäische Partei beide Strömungen, die um die Dominanz kämpfen. „Islamkritik“ paßt in eine globalistische Agenda, während „Kritik“ strikt anti-globalistisch ist. Für die Globalisten ist der Islam nur ein Werkzeug, um die kulturelle Homogenität historisch etablierter Nationalstaaten in Europa zu zerstören, um unsere Länder in formlose multikulturelle Gesellschaft wie die USA zu verwandeln. Die Globalisten wollen den Islam verändern und ihn in seiner globalisierten Form auf der ganzen Welt verbreiten.
Sie brauchen einen neuen multikulturellen politisch korrekten Islam westlicher Werte. Das ist der Zweck ihrer kritischen Äußerungen. Und die “Islamisierungskritik” stellt sich dieser Idee entgegen und schützt nicht nur das christliche Europa vor Islamisierung, sondern indirekt den Islam vor der Verwestlichung. “Die Islamisierungskritik” paßt perfekt zum Konzept eines multipolaren Weltsystems.
Daß die schwedischen Demokraten die Türkei vorwerfen, die Aufnahme Schwedens in die Nato blockiert zu haben, das Gegnerland genau als Träger islamischer Werte kritisieren. Der Islamfanatiker Rivale Rasmus Paludan sagt, er werde jeden Freitag den Koran vor der türkischen Botschaft in Kopenhagen verbrennen, bis Schweden in die Nato aufgenommen wird. Der Kreis nähert sich.
Dieses Verständnis führt zu der Schlußfolgerung, daß wir gegen eine globalistische multikulturelle Agenda kämpfen sollten, nicht gegen den Islam. Der Islam ist nicht der Feind; die globalistische Elite, die die Politik verfolgt, Nationen durch multikulturelle Gesellschaften zu ersetzen, sollte anerkannt werden.
Vor diesem Hintergrund die Frage, wie man mit Muslimen in Europa umgehen soll. Die Anwesenheit einer wachsenden islamischen Minderheit ist das Ergebnis einer fehlerhaften Migrationspolitik seit den 1960er Jahren. Es kann zwar nicht sein, daß sich in Zukunft eine deutsche Version des Islam entwickelt, aber es wird lange dauern. Es ist unmöglich, mit nur einem Klick auf einen Knopf dazu zu kommen. Vernünftige Politik sollte einem Einwanderer Wege öffnen, durch die lokale Kultur und Anpassung an die lokale Lebensweise “deutsch” zu werden – dabei muslimisch zu bleiben.
Rußland, nicht die USA, kann als Beispiel dienen, dem man im Zusammenspiel mit dem Islam folgen kann. Die islamische Welt ist unser gemeinsamer Nachbar. Deutsche und Russen studieren aktiv die islamische Kultur, was durch ein hohes Niveau an deutschen und russischen Orientalismus belegt wird. Rußland hat während seiner Geschichte große Erfahrungen in der Kommunikation mit dem Islam gesammelt. Rußland hat seinen islamfeindlichen, respektvollen Ansatz entwickelt und gleichzeitig die Dominanz des Landes christlicher Kultur nicht verleugnet. Historisch gesehen ist der Islam Teil der großen russischen Völkergemeinschaft und hat seinen Platz in Rußland gefunden. Auch Westeuropa muß einen Weg finden, Muslime zu integrieren, damit sie nicht fremd bleiben. Wir brauchen einen neuen europäischen Islam, einen Anti-Globalisten, der friedlich als Minderheit nebeneinander existieren und die kulturelle Souveränität des Christentums in Europa respektiert.
Link zum Text in russischer Sprache
30.3.2023