26. Dezember 2023

2024‑й будет хорошим годом! – 2024 wird ein gutes Jahr!

Mein Aus­blick auf das neue Jahr für die rus­si­sche Zei­tung Wedemosti.

Die Welt­ge­schich­te in unse­ren Tagen gleicht einem Roman, des­sen Ende wir schon ken­nen. Wir wis­sen nur nicht, auf wel­chem Weg genau die gro­ße Hand­lung, die unse­re alle erfasst, ihr Ende erreicht. Und so dür­fen wir auf das neue Jahr gespannt sein. Nicht auf das, was geschieht, son­dern dar­auf, wie es geschieht.
Wir alle wis­sen, dass es Russ­land und den ande­ren BRICS-Län­dern gut geht. Wir kön­nen uns an eine Rei­he wirt­schaft­li­cher, poli­ti­scher und mili­tä­ri­scher Erfol­ge erin­nern, die sowohl im Jahr 2023 als auch in den Jah­ren zuvor erzielt wur­den. Die vom soge­nann­ten Wes­ten ver­häng­ten Sank­tio­nen haben Russ­land nicht gescha­det, son­dern dazu bei­getra­gen, es aus schäd­li­chen Abhän­gig­kei­ten zu befrei­en. Russ­land ist heu­te unab­hän­gi­ger und damit stär­ker als je zuvor. Die poli­tisch-wirt­schaft­li­che Oppo­si­ti­on zu Ame­ri­ka wird stär­ker, brei­ter und tiefer.
In der Ukrai­ne ist der Wes­ten weit davon ent­fernt, sei­ne mili­tä­ri­schen Zie­le zu errei­chen. Die mit gro­ßem Pomp ange­kün­dig­te ukrai­ni­sche Gegen­of­fen­si­ve war in etwa so erfolg­reich wie die Offen­si­ve des SS-Gene­rals Felix Stei­ner in der Schlacht um Ber­lin im April 1945. Der so genann­te Wes­ten, d.h. das frei­wil­li­ge Zwangs­bünd­nis unter Füh­rung der Ver­ei­nig­ten Staa­ten, ist in jeder Hin­sicht im Nie­der­gang begrif­fen. Mili­tä­risch ist der Wes­ten in der Defen­si­ve, trotz enor­mer Aus­ga­ben für den mili­tä­risch-indus­tri­el­len Kom­plex. Gleich­zei­tig befin­det er sich auch wirt­schaft­lich und poli­tisch in der Defensive.
Und die­se Ent­wick­lung wird 2024 und den fol­gen­den Jah­ren wei­ter­ge­hen. Der Israel/­Ga­za-Kon­flikt wird wie die Israel/­Ga­za-Kon­flik­te 2008, 2012, 2014 und 2021 nach dem alt­be­kann­ten Mus­ter wie­der ein­frie­ren: Wer auch immer dar­aus die Initi­al­zün­dung für einen Welt­kon­flikt machen woll­te, ist geschei­tert. Der Nahe Osten wird sich Dank des Ein­flus­ses von Russ­land und Chi­na beru­hi­gen. Der gesam­te Gaza-Krieg 2023 war rück­bli­ckend nichts ande­res als der Ver­such, dies zu ver­hin­dern, kann aber die fried­li­che Ent­wick­lung im Nahen Osten nicht auf­hal­ten, son­dern nur verzögern.
Auch in der Ukrai­ne wird es 2024 fried­li­cher als 2023. Russ­land wird die Gebie­te, die es seit dem Refe­ren­dum als Teil sei­nes Staats­ge­bie­tes betrach­tet, in ruhi­gen, plan­mä­ßi­gen Aktio­nen Stück für Stück beset­zen und dann die Front zur Staats­gren­ze machen. Die pro-west­li­che Regie­rung der Ukrai­ne und der Wes­ten wer­den das akzep­tie­ren müs­sen, ob sie wol­len oder nicht. Es wer­den dann Ver­hand­lun­gen begin­nen, die kei­ne Ver­än­de­rung der von Russ­land geschaf­fe­nen Situa­ti­on zum Gegen­stand haben, son­dern die­se Situa­ti­on vor­aus­set­zen nur den Umgang mit ihr regeln. All das wird von der Welt­öf­fent­lich­keit als Erfolg Russ­lands und als Nie­der­la­ge der USA wahr­ge­nom­men. Die­ser Anse­hens­ver­lust der USA und der Anse­hens­ge­winn Russ­lands wird die Grund­la­ge für wei­te­re Ver­schie­bun­gen zuguns­ten Russ­lands bilden.
Auf dem Gebiet der Wirt­schaft wer­den die BRICS-Staa­ten nicht nur wei­ter­hin wach­sen, son­dern ihr Wachs­tum beschleu­ni­gen. Die G7 dage­gen wer­den lang­sa­mer wach­sen oder, wie für Deutsch­land pro­phe­zeit, auf ein Null-Wachs­tum zusteu­ern. Dadurch ver­rin­gert sich der Abstand zwi­schen den BRICS-Staa­ten und den G7 wei­ter, was immer auch eine Umver­tei­lung der poli­ti­schen Macht mit sich bringt.
Der Wes­ten ist gefan­gen in einer läh­men­den Deka­denz, wie sie sich nach Jahr­zehn­ten des Über­flus­ses aus­ge­bil­det hat. Dazu gehö­ren Sozi­al­sys­te­me, die zum Miss­brauch ein­la­den und die Wirt­schafts­kraft schwä­chen. Dazu gehört auch die Regen­bo­gen­ideo­lo­gie, die Aus­druck schwin­den­der Lebens­kraft ist und wirt­schaft­li­che Akti­vi­tät lähmt. Lei­der ist mein Deutsch­land das Land, in dem die­se Pro­ble­me am stärks­ten aus­ge­prägt sind. Wir wer­den 2024 am meis­ten zu lei­den haben.
Die Infla­ti­on frisst in Deutsch­land zur­zeit die Lohn­zu­wäch­se auf, was sich 2024 noch ver­schär­fen wird. Die Real­löh­ne gehen deut­lich zurück. Die Bür­ger grei­fen ihre Erspar­nis­se an. Deutsch­land ver­armt. Der Haupt­fak­tor für die­se Ent­wick­lung sind die Russ­land­sank­tio­nen und eine aber­wit­zi­ge Ener­gie­po­li­tik. Die Maß­nah­men, mit denen die Regie­rung die Bevöl­ke­rung zwin­gen will, auf fos­si­le Ener­gie­trä­ger zu ver­zich­ten, rufen zuneh­mend Wider­stand her­vor. Die Regie­rung will bei­spiels­wei­se den Die­sel­kraft­stoff für land­wirt­schaft­li­che Gerä­te höher besteu­ern, was dazu führt, dass die Bau­ern jetzt schon zu tau­sen­den mit ihren Trak­to­ren und Land­ma­schi­nen auf die Stra­ße gehen. Für 2024 sind Demons­tra­tio­nen ange­kün­digt, wie Deutsch­land sie noch nicht erlebt hat. Am 8.1. sol­len Stra­ßen sys­te­ma­tisch blo­ckiert und das Land lahm­ge­legt wer­den. Das neue Gebäu­de­en­er­gie­ge­setz wird, um noch ein wei­te­res Bei­spiel zu geben, Haus­ei­gen­tü­mer zwin­gen, zehn­tau­sen­de Euro aus­zu­ge­ben, um funk­tio­nie­ren­de Öl- und Gas­hei­zun­gen gegen Elek­tro­hei­zun­gen aus­zu­tau­schen. Wer sich das nicht leis­ten kann, wird sein Haus ver­kau­fen und in eine Miet­woh­nung zie­hen müs­sen. Ange­sichts der vie­len Schwie­rig­kei­ten sagen Ana­lys­ten für 2024 den Rück­tritt der Regie­rung unter Kanz­ler Olaf Scholz und Neu­wah­len voraus.
Das ist mög­lich, und wenn es so weit kommt, wird 2024 eine CDU-Regie­rung unter Fried­rich Merz über­neh­men. Eine sol­che Regie­rung wür­de zwar wirt­schafts­po­li­tisch etwas ver­nünf­ti­ger han­deln, Fried­rich Merz aber ist noch pro-ame­ri­ka­ni­scher als Olaf Scholz, und somit wür­de ein Wech­sel von CDU zu SPD alles in allem sogar noch mehr Scha­den anrichten.
Mei­ne Par­tei, die AfD, wird in 2024 wei­ter­wach­sen, aber auch bei vor­ge­zo­ge­nen Bun­des­tags­wah­len noch nicht die Regie­rung über­neh­men kön­nen. Dazu wer­den wir auf Bun­des­ebe­ne 2024 noch nicht stark genug sein. Ich gehe aber davon aus, dass wir 2024 in min­des­tens einem wich­ti­gen Bun­destaat, sei es Sach­sen oder Thü­rin­gen, die Wah­len gewin­nen, die Regie­rung über­neh­men und den Minis­ter­prä­si­den­ten stel­len. 2028 oder 2029 müss­te dann die Zeit reif sein für eine AfD-Regie­rung im Bund. Dies wird aller­dings nur dann gesche­hen, wenn die Regie­rung in Ber­lin die AfD nicht ver­bie­ten lässt. Im Fal­le eines AfD-Ver­bots wie­der­um wer­den die Kar­tell­par­tei­en in den Augen der Bür­ger alle Legi­ti­ma­ti­on ver­lie­ren, was ihr Ende besie­gelt. Es dau­ert dann nur etwas län­ger und wird holp­ri­ger vonstattengehen.
Ähn­lich ist die Lage in den USA, wo Donald Trump 2024 Prä­si­dent wird, es sei denn sein Wahl­an­tritt wird juris­tisch ver­hin­dert. Wird Donald Trump Prä­si­dent, wird er wie wäh­rend sei­ner ers­ten Prä­si­dent­schaft für etwas mehr Frie­den in der Welt sor­gen, den Regen­bo­gen­zir­kus been­den und die glo­ba­lis­ti­sche Eli­te in den USA, unter denen nicht zuletzt auch die US-Bür­ger lei­den, zurück­drän­gen. Wird sei­ne Kan­di­da­tur mit juris­ti­schen Tricks ver­hin­dert, steu­ert das Land auf einen Bür­ger­krieg zu, aus dem dann aber nicht die in wei­ten Tei­len der Bevöl­ke­rung ver­hass­ten Glo­ba­lis­ten als Sie­ger her­vor­ge­hen werden.
Fazit: Was genau in 2024 pas­siert, wis­sen wir nicht, was wir aber wis­sen, ist dass uns 2024 einer fried­li­chen und aus­ge­gli­che­nen Welt­ord­nung, die nicht mehr ein­sei­tig von den USA domi­niert wird, näher­bringt. Wenn sich auch die Situa­ti­on in Deutsch­land ver­schlech­tert, so ist dies doch nur eine Zuspit­zung, die uns der Lösung näher­bringt. Es wird ein gutes Jahr. Wir kön­nen hoff­nungs­voll in die Zukunft blicken.
Link zum Text in rus­si­scher Sprache
26.12.2023