Глобалисты переезжают в Европу – Die Globalisten sind auf dem Weg nach Europa!
(Ein weiterer Artikel im Rahmen meiner Kolummune für die russische Zeitung Wedemosti)
Warum und wie sich die Rolle Deutschlands und der EU insgesamt im Ukraine-Konflikt verändert
Finanzielle Unterstützung aus dem Westen fließt nicht mehr so leicht in die Ukraine wie noch vor einigen Monaten. Die EU-Länder unterzeichneten Anfang Februar erst nach wochenlangen, mühsamen Verhandlungen eine Vereinbarung über ein langfristiges Rettungspaket in Höhe von 50 Mrd. EUR. Und in den USA steckt die Entscheidung über die Finanzierung der Ukraine im Kongress fest, und es ist noch unklar, wann und wie diese Debatte enden wird.
Der Grund für die vorübergehende Blockade durch den US-Kongress könnte in der Haltung von Donald Trump und seinen Anhängern in der Republikanischen Partei liegen. Wie wir alle wissen, wurde Trump einst mit dem Versprechen zum Präsidenten gewählt, er werde Amerika wieder zu einem attraktiven Land machen. Sein Slogan “Make America Great Again” bedeutet nicht, dass die USA auch andere Länder regieren sollten. “Großartig” bedeutet hier “wunderbar, ein Land, in dem man leben möchte”. Trump sagt: Nichts schadet dem Lebensstandard der einfachen Amerikaner mehr als die Politik der Globalisten und ihrer Marionette Joe Biden. Und immer mehr Amerikaner stehen hinter Trump. Das pseudomoralische Argument, man müsse die unschuldige Ukraine, die von Russland überfallen wurde, unterstützen, verliert zunehmend an Gewicht.
Trump fordert auch, dass die USA ihren finanziellen Beitrag zur NATO deutlich reduzieren und die Verbündeten in der Allianz einen größeren Teil der materiellen Last übernehmen sollen. Geschickt präsentiert er diese Forderung den Wählern nicht als Rückzug, sondern als Selbstbehauptung und als Beweis nationaler Stärke. Die Amerikaner dürfen sich nicht länger ausbeuten lassen und die Rolle des Weltkämmerers spielen! Damit ist Trump zur Zeit der wichtigste Verfechter des Weltfriedens. Wenn die Amerikaner ihr Engagement im Ukraine-Konflikt und in der NATO generell reduzieren und sich auf ihr eigenes Land konzentrieren würden, wäre das der bisher größte Beitrag zur strategischen Stabilität in der Welt.
Dieser Frieden wird kommen, wenn Trump das neue Präsidentschaftsrennen gewinnt. Und wenn Deutschland und die EU die amerikanische Hilfe für die Ukraine nicht ersetzen und den amerikanischen Beitrag zur NATO nicht ausgleichen. Neulich forderte der grüne Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer Deutschland deshalb auf, viel mehr für die Ukraine zu tun, als es bisher getan hat. Seiner Meinung nach sollten sich alle EU-Länder verpflichten, einen bestimmten Prozentsatz ihres BIP für die Unterstützung der Ukraine auszugeben. Bütikofer ist zwar nur ein Europaabgeordneter, aber er ist einflussreich und gut vernetzt in der US-Elite.
Und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich in letzter Zeit auf wundersame Weise von einem “Bremser” und Zweifler zu einem Unterstützer der Ukraine gewandelt. Noch im vergangenen Herbst hatte Scholz erklärt, er wolle nicht überstürzt Waffen in die Ukraine pumpen. Doch seit Anfang Februar dieses Jahres wirbt er für eine Eskalation an der Ostfront. Der am 16. Februar von Scholz unterzeichnete Vertrag über Sicherheitsgarantien für die Ukraine ist das Ergebnis dieser Bemühungen. Deutschland verpflichtet sich, die Ukraine 10 Jahre lang militärisch und finanziell zu unterstützen. Bis 2027 sollen 18 Panzerartillerieeinheiten PzH 2000, 18 Radhaubitzen RCH 155 und verschiedene Flugabwehrsysteme geliefert werden. Darüber hinaus werden im Jahr 2024 120.000 Stück 120 mm Artilleriemunition geliefert. Munition ist genau das, was die Ukraine im Moment dringend braucht. Es ist geplant, in Zukunft ähnliche Abkommen mit anderen EU-Ländern zu unterzeichnen.
Der ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky ist mit dem neuen Vertrag zufrieden, auch wenn Taurus-Marschflugkörper nicht darin enthalten sind. Scholz weigert sich noch, Langstreckenwaffen an die Ukraine zu liefern – offenbar scheut er noch die direkte Konfrontation mit Russland. Wenn sich der Bundeskanzler und die EU jedoch stark genug für eine solche Konfrontation fühlen, könnte auch die Abschreckungsschwelle gesenkt werden.
Deutschland und die EU befinden sich derzeit in einer Übergangsphase und bereiten sich darauf vor, die NATO ohne die USA zu führen, wenn die USA selbst von Trump geführt werden. Und diese neue “NATO ohne die USA” zeigt: Es sind nicht die USA als Staat, die hinter der aggressiven Strategie des Blocks stehen. Die Urheber dieser Strategie sind der Teil des politischen Spektrums, der in den USA durch Biden vertreten wird, in Wirklichkeit aber weit über Amerika hinausgeht. Diese Kräfte versuchen derzeit, ein neues supranationales Machtzentrum in der EU zu schaffen. Sollte Trump US-Präsident werden, werden diese Kräfte die EU aktiver nutzen wollen, um ihre Ziele zu erreichen. Und die EU-Regierungen spielen dieses Spiel ohne jeden Widerstand mit.
27.2.2024