6. Mai 2025

deutschdenken – Ein neues Markenzeichen für Sachsen-Anhalt

Antrag vom 6. Mai 2025 (aus­ge­ge­ben am 7. Mai 2025)

Druck­sa­che 8/5478 (4 S.)

Kurz­be­schrei­bung

Nach Ansin­nen des AfD-Antra­ges wird die Lan­des­re­gie­rung beauf­tragt, die Kam­pa­gne „deutsch­den­ken“ als Ersatz für die Lan­des­kam­pa­gne „modern­den­ken“ als neu­es Mar­ken­zei­chen für Sach­sen-Anhalt ein­zu­füh­ren. Die Kam­pa­gne „deutsch­den­ken“ soll die wich­tigs­ten Ele­men­te, die Sach­sen-Anhalt zur deut­schen Kul­tur und Geschich­te bei­getra­gen hat, bün­deln. Auf dem Gebiet des heu­ti­gen Sach­sen-Anhalts wur­den maß­geb­li­che Impul­se für die Ent­wick­lung deut­scher Spra­che, Kul­tur und Iden­ti­tät gesetzt. Die iden­ti­täts- und kul­tur­po­li­ti­sche Akzent­set­zung soll Sach­sen-Anhalt im Bun­des­ver­gleich ein Allein­stel­lungs­merk­mal ver­lei­hen, das nicht nur unse­re Lan­des­mar­ke nach­hal­tig prä­gen und den kul­tu­rel­len und kul­tur­po­li­ti­schen Tou­ris­mus anre­gen wird, son­dern dem Bun­des­land auch eine Füh­rungs­rol­le bei der anste­hen­den kul­tur­po­li­ti­schen Wen­de zuweist.

Antrag
#deutsch­den­ken – Ein neu­es Mar­ken­zei­chen für Sachsen-Anhalt

Der Land­tag wol­le beschließen:

  1. Die Kam­pa­gne „#deutsch­den­ken“ wird als Ersatz für die Lan­des­kam­pa­gne „#modern­den­ken“ als neu­es Mar­ken­zei­chen für Sach­sen-Anhalt ein­ge­führt. Dadurch soll ein grund­sätz­lich beja­hen­der, unbe­las­te­ter, respekt­vol­ler und wert­schät­zen­der Umgang mit der deut­schen Geschich­te eta­bliert werden.
    Die­se iden­ti­täts- und kul­tur­po­li­ti­sche Akzent­set­zung soll Sach­sen-Anhalt im Bun­des­ver­gleich ein Allein­stel­lungs­merk­mal ver­lei­hen, das nicht nur unse­re Lan­des­mar­ke nach­hal­tig prä­gen und den kul­tu­rel­len und kul­tur­po­li­ti­schen Tou­ris­mus anre­gen wird, son­dern Sach­sen-Anhalt auch eine Füh­rungs­rol­le bei der anste­hen­den kul­tur­po­li­ti­schen Wen­de zuweist.
  2.  Die Kam­pa­gne glie­dert sich in fol­gen­de Themen:
    a) Die Mer­se­bur­ger Zau­ber­sprü­che – die Anfän­ge unse­rer Sprache;
    b) Otto in Mag­de­burg – das Zen­trum des Reiches;
    c) Eike von Rep­gow und der Sach­sen­spie­gel – die Ent­ste­hung des deut­schen Rechts;
    d) Mar­tin Luther – die Renais­sance des deut­schen Christentums;
    e) Fried­rich Nietz­sche – die Geburt einer deut­schen Philosophie;
    f) Goe­the-Thea­ter in Bad Lauch­städt – Wei­ma­rer Klas­sik in Sachsen-Anhalt;
    g) Die Alt­mark – Bis­marck und Preu­ßen­tum in Sachsen-Anhalt.
  3. Die­sen The­men soll durch fol­gen­de Maß­nah­men Gel­tung ver­schafft werden:
    a) Eine Stra­ße des deut­schen Rei­ches, die alle bedeu­ten­den his­to­ri­schen Stät­ten des 10. bis 16. Jahr­hun­derts nach Vor­bild der Stra­ße der Roma­nik zu einer auch tou­ris­tisch nutz­ba­ren Rou­te ver­bin­det. Neben dem Mag­de­bur­ger Dom, der Kai­ser­pfalz in Mem­le­ben, dem Qued­lin­bur­ger Dom und den Wir­kungs­stät­ten Mar­tin Luthers in Eis­le­ben und Wit­ten­berg sol­len auch weni­ger bekann­te his­to­ri­sche Stät­ten, vor allem Bur­gen und Schlös­ser, erfasst wer­den und dadurch in ihrer Ent­wick­lung profitieren.
    b) Die The­men der Kam­pa­gne sol­len in den Lehr­plä­nen ver­stärk­te Berück­sich­ti­gung fin­den. Dazu sind vor allem die Lehr­plä­ne in den Fächern Deutsch, Geschich­te und Politik/Sozialkunde zu über­ar­bei­ten. Wei­ter­hin sind anstel­le der sog. Gedenk­stät­ten­fahr­ten, die zur­zeit an den Schu­len in Koope­ra­ti­on mit der Lan­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung durch­ge­führt wer­den, Exkur­sio­nen zu his­to­ri­schen Stät­ten, die einen Bezug zu den jewei­li­gen The­men auf­wei­sen, durch­zu­füh­ren. Die Lan­des­re­gie­rung regt außer­dem Schul­um­be­nen­nun­gen an, um an her­aus­ra­gen­de his­to­ri­sche Per­sön­lich­kei­ten in Ver­bin­dung mit der Lan­des­kam­pa­gne zu erinnern.
    c) Die aktu­ell vom Goe­the-Thea­ter Bad Lauch­städt durch­ge­führ­ten „Fest­spie­le der deut­schen Spra­che“ sind zum Lan­des­fes­ti­val auf­zu­wer­ten und durch the­ma­ti­sche Ein­be­zie­hung der Mer­se­bur­ger Zau­ber­sprü­che und der sprach­schöp­fe­ri­schen Leis­tung Mar­tin Luthers von Bad Lauch­städt aus auch regio­nal auf Eis­le­ben, Wit­ten­berg und Mer­se­burg auszuweiten.
    d) Die Lan­des­re­gie­rung kon­zi­piert selbst Kon­gres­se, Gedenk­ta­ge und Fest­ver­an­stal­tun­gen, die einen Aspekt der Lan­des­kam­pa­gne her­vor­he­ben und ani­miert – auch durch finan­zi­el­le För­de­run­gen – die Kom­mu­nen dazu, ihrer­seits sol­che Akti­vi­tä­ten durch­zu­füh­ren. Die Akti­vi­tä­ten sol­len viel­fäl­ti­ge For­men anneh­men und kön­nen von Gar­ten­par­tys, wie sie z. B. die Klas­sik Stif­tung Wei­mar zu Nietz­sches Todes­tag abhält, über Stadt­fes­te wie das Kai­ser-Otto-Fest in Mag­de­burg bis hin zu Tagun­gen wie der inter­na­tio­na­len Tagung zum 500-jäh­ri­gen Refor­ma­ti­ons­ju­bi­lä­um in Mag­de­burg reichen.
    e) Die Lan­des­re­gie­rung lobt nam­haft dotier­te Historiker‑, Kunst‑, Phi­lo­so­phie- und Lite­ra­tur­prei­se aus, die sich je einem The­ma der Kam­pa­gne zuord­nen las­sen und für her­aus­ra­gen­de Leis­tun­gen auf den jewei­li­gen Gebie­ten ver­ge­ben wer­den, die einen Bei­trag zur Bestä­ti­gung oder Wei­ter­ent­wick­lung deut­scher Iden­ti­tät erken­nen lassen.
    f) Die Lan­des­re­gie­rung führt eine Wan­der­aus­stel­lung „Sach­sen-Anhalt – Wo Deutsch­land begann“ durch, die alle The­men der Kam­pa­gne abdeckt und deutsch­land- und euro­pa­weit gezeigt wer­den soll.
    g) Die Lan­des­re­gie­rung erstellt einen Image­film und digi­ta­le Kam­pa­gnen, die Sach­sen-Anhalt als kul­tu­rel­les Zen­trum präsentieren.
    h) Die Lan­des­re­gie­rung führt einen „Stolz-Pass“ ein, der an allen his­to­ri­schen Stät­ten, die im Zusam­men­hang mit der Kam­pa­gne ste­hen, erwor­ben wer­den kann. Nach Art einer Stem­pel­kar­te sind auf ihm alle his­to­ri­schen Stät­ten im Zusam­men­hang mit der Kam­pa­gne ver­zeich­net, wobei der Ein­tritt sich je mehr ver­güns­tigt, je mehr Stät­ten bereits besucht wurden.
    i) Die Lan­des­re­gie­rung bin­det aus­ge­wähl­te Rei­se­ver­an­stal­ter in die Kam­pa­gne ein und ent­wi­ckelt in Zusam­men­ar­beit mit den Unter­neh­men Kon­zep­te und spe­zi­fisch tou­ris­ti­sche Unter­kam­pa­gnen zur Ver­mark­tung des Bun­des­lan­des als bevor­zug­tes Rei­se­ziel für geschichts- und kul­tur­in­ter­es­sier­te Bür­ger sowie für Bür­ger mit einer posi­ti­ven Grund­ein­stel­lung zu deut­scher Iden­ti­tät und Geschichte.
    j) Die Lan­des­re­gie­rung ver­wen­det für die Kam­pa­gne fol­gen­des Logo:

  1. Über Fort­schrit­te und Erfol­ge der Kam­pa­gne erfolgt eine regel­mä­ßi­ge Bericht­erstat­tung an den Landtag.

Begrün­dung

Sach­sen-Anhalt hat mit sei­ner Geschich­te maß­geb­li­che Impul­se für die Ent­wick­lung deut­scher Spra­che, Kul­tur und Iden­ti­tät gesetzt. Das König­tum Ottos I., die Refor­ma­ti­on durch Mar­tin Luther und die deut­sche Bibel­über­set­zung waren prä­gen­de Mei­len­stei­ne, die weit über die Lan­des­gren­zen hin­aus­wirk­ten. Orte wie der Mag­de­bur­ger Dom und Wit­ten­berg ste­hen als Sym­bo­le deut­scher Geschich­te und zie­hen Besu­cher aus aller Welt an. Dar­über hin­aus war Sach­sen-Anhalt immer ein Ort geis­ti­ger Erneue­rung. Ein her­aus­ra­gen­des Bei­spiel dafür ist Fried­rich Nietz­sche, der hier gebo­ren wur­de und die Phi­lo­so­phie tief­grei­fend prägte.

Die Kam­pa­gne „#deutsch­den­ken“ bün­delt die wich­tigs­ten Ele­men­te, die Sach­sen-Anhalt zur deut­schen Kul­tur und Geschich­te bei­getra­gen hat. Sie ver­deut­licht, dass unser klei­nes Bun­des­land mehr zur deut­schen Iden­ti­tät bei­getra­ten hat, als man ver­mu­ten mag und nutzt die­sen Fokus, um die Bezug­nah­me auf deut­sche Iden­ti­tät von den Ver­kramp­fun­gen und Hem­mun­gen der letz­ten Jahr­zehn­te zu befreien.

Oli­ver Kirchner
Fraktionsvorsitz

Antrag als PDF-Datei

https://afdfraktion-lsa.de/deutschdenken-ein-neues-markenzeichen-fuer-sachsen-anhalt/

https://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/files/drs/wp8/drs/d5478aan.pdf

6.5.2025 (aus­ge­ge­ben am 7.5.2025)