AfD – sonst nichts!
André Poggenburg gefällt sich seit seinem Austritt aus der AfD in der Pose des aufrechten Patrioten, der eine von ihren Idealen abgekommene Partei aus reinem Idealismus verlassen und eine unverdorbene neue Partei gründen mußte. Er geriert sich als Opfer einer von Karrieristen und Opportunisten geschmiedeten Intrige, als reines Herz und kindliches Gemüt, das nur für seine Überzeugungen lebt.
Wir sollten über politische Totgeburten kein Wort verlieren, diese Darstellung kann aber nicht unwidersprochen bleiben, denn sie ist an Unaufrichtigkeit nicht mehr zu überbieten. Die AfD ist als einzige patriotische Partei in der Lage, den politischen Richtungswechsel einzuleiten, den unser Land braucht. Sie ist die letzte Chance für Deutschland. In einer solchen Situation ist es die Pflicht jedes wahren Patrioten, dieses eine Projekt zu unterstützen, wo er nur kann. Jeder, der ein Konkurrenzprojekt zur AfD aufmacht, schadet nicht nur einer Partei, er schadet auch der deutschen Sache. Die AfD ist die una sancta des deutschen Patriotismus: Außerhalb von ihr ist politisch nichts zu erreichen!
Daß die Vorstände neben wertvoller Aufbauarbeit auch Fehler machen, daß sie manchmal vielleicht etwas zu schnell Ordnungsmaßen ergreifen und sich manchmal vielleicht zu stark distanzieren, ist kein Gegenargument. Sicherlich, die AfD ist nicht perfekt. Aber wer ein aufrechter Patriot ist, der läßt seine Kameraden nicht zurück und kämpft doch gerade deshalb in der AfD dafür, daß sie besser wird. Wer aber als angeblicher Patriot die AfD verläßt, der schwächt gerade die patriotischen Strömungen und schmälert ihre Chancen sich durchzusetzen. Das weiß auch ein Poggenburg. Er läßt die Patrioten im Stich und eben deshalb kann er kein ehrlicher Patriot sein.
Wenn er ein ehrlicher Patriot wäre, würde er sich etwas zurücknehmen, würde sich der Aufbauarbeit in seinem Kreis widmen, dessen unangefochtener Vorsitzender er bis zu seinem Austritt war, und würde seine Energie darauf richten, z.B. eine starke AfD-Fraktion im Kreistag aufzubauen. Damit könnte er die Zeit der Schwäche überbrücken, würde wieder Boden unter den Füßen gewinnen und so nicht nur sich selbst regenerieren, sondern auch der Partei und damit unserem Land nützen. Ich habe ihm so geraten. Er wollte davon nichts wissen.
Poggenburg hat gegen alle Vernunft eine eigene Partei gegründet, damit er einen Laden hat, in dem er allein Chef sein kann. Denn darum geht es ihm: Chef sein können, im Rampenlicht stehen, in Mikrophone sprechen, koste es, was es wolle. Er schädigt sich selbst, er schädigt die AfD, er schädigt Deutschland. Ein solches Konstrukt kann keinen Erfolg haben. Es ist die Frucht eines Amoklaufs. Jeder Patriot tut gut daran, sich damit nicht weiter abzugeben. Sinnigerweise entspricht das Kürzel der neuen Partei ja auch den Initialen von André Poggenburg. Eine solche Lesart ist jedenfalls angemessener als die offizielle Version, denn mit der Person Poggenburg hat die neue Partei sehr viel zu tun, mit Patriotismus dagegen gar nichts.
Hans-Thomas Tillschneider