17. Juli 2018

AfD: Debatte um Ehrendoktoren mit NS-Vergangenheit ist absurd!

Der Mit­tel­deut­sche Rund­funk hat recher­chiert, dass 38 Per­so­nen „mit NS-Ver­gan­gen­heit“ vor lan­ger Zeit Ehren­dok­tor­ti­tel der Uni­ver­si­tä­ten in Sach­sen, Sach­sen-Anhalt und Thü­rin­gen ver­lie­hen beka­men. Die Mel­dung hat eine Debat­te aus­ge­löst. Die säch­si­sche Wis­sen­schafts­mi­nis­te­rin Eva-Maria Stan­ge for­dert von der TU Dres­den Kon­se­quen­zen. Der­weil prü­fen die Juris­ten, ob eine Ehren­pro­mo­ti­on mit dem Tod erlischt.

Dazu erklärt Dr. Hans-Tho­mas Till­schnei­der, Spre­cher für Bil­dung, Kul­tur und Wis­sen­schaft der AfD-Frak­ti­on Sach­sen-Anhalt: „Haben die Uni­ver­si­tä­ten in Mit­tel­deutsch­land kei­ne ech­ten Pro­ble­me? Der Umstand, dass 38 längst ver­stor­be­ne Per­so­nen, die einst einen Ehren­dok­tor­ti­tel ver­lie­hen beka­men, zugleich eine gewis­se Nähe zum NS-Regime auf­wie­sen, ist jeden­falls nichts, was uns im Jah­re 2018 beschäf­ti­gen soll­te. Dass nun Juris­ten ernst­haft dar­über debat­tie­ren, ob ein Ehren­dok­tor­ti­tel nach dem Tod über­haupt noch rechts­wirk­sam aberkannt wer­den kann, erin­nert an die scho­las­ti­schen Debat­ten dar­über, wie vie­le Engel auf einer Nadel­spit­ze Platz finden.

Die Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Hit­ler-Regime treibt immer absur­de­re Blü­ten, je wei­ter die Ereig­nis­se in die Ver­gan­gen­heit rücken. Die AfD-Frak­ti­on im Land­tag von Sach­sen-Anhalt erteilt die­ser aber­wit­zi­gen Schuld­me­ta­phy­sik eine kla­re Absa­ge. Wenn man noch 1994 (!) kei­ne Pro­ble­me hat­te, Otto Beis­heim trotz sei­ner SS-Mit­glied­schaft einen Ehren­dok­tor­ti­tel zu ver­lei­hen, soll­te uns das heu­te nicht küm­mern. August von Macken­sen, Ehren­dok­tor der Uni Hal­le, war ein Mon­ar­chist, nie NSDAP-Par­tei­mit­glied und hat­te sei­ne Wir­kungs­zeit im Kai­ser­reich. Wer dar­in ein Pro­blem sieht, hat ein Pro­blem, dem nur noch die Psy­cho­lo­gen abhel­fen kön­nen. Been­den wir die­se geis­ti­ge Lei­chen­fled­de­rei und wen­den uns den Pro­ble­men des Hier und Heu­te zu – es gibt davon mehr als genug!“