Es geht um Rußland!
Geopolitik und Klimapolitik
Wie wäre es ohne Wucherpreise beim Tanken? Ohne permanente Einschüchterung der Öl- und Gasheizungsbesitzer? Ohne Werbung, die das, was sie uns überteuert anpreist, meint als „klimafreundlich“ anpreisen zu müssen? Ohne Beschwörungen des Hitzetodes, sobald die Temperatur an einem Hochsommertag über 30 Grad steigt? Ohne die Meute der Journalisten und Politiker, die uns ein schlechtes Gewissen einreden wollen, weil wir in Urlaub fliegen, Fleisch essen und zu unserer Lust das verbrennen, was die Erde für uns gespeichert hat?
Einfach zu sagen: Es wäre wunderbar! Ein Aufatmen, ein Erwachen aus einem Alptraum! Energie ist Leben, und wir würden unbeschwert leben können, ohne als eine Art moderner Sklavenbürger einen Gutteil unserer Wirtschaftsleistung auf dem Altar pseudowissenschaftlicher Wahnideen opfern zu müssen. Wir würden aktuell für den Liter Diesel in Deutschland wohl etwas um einen Euro herum bezahlen, Strom käme für 15 Cent statt über 30 Cent pro Kilowattstunde aus der Steckdose und nur ausgesprochene Geizhälse würden ernsthaft darüber nachdenken, bei den Heizkosten zu sparen. Die Nebenkosten wären keine zweite Miete, sondern das, was ihr Begriff sagt: ein deutlich kleinerer Beitrag für Betriebskosten neben der Hauptmiete. Jeder mag das einmal auf seine Situation anwenden: halb so hohe Stromrechnung, halb so hohe Spritrechnung, halb so hohe Heizkosten. Und dazu: deutlich niedrigere Preise überall sonst, weil überall sonst Energiekosten versteckt sind. Wir hätten auf einen Schlag das gute Leben der 1990er Jahre zurück!
Daß fossile Energieträger nicht erneuerbar und also endlich sind, ist allerdings keine Wahnidee. Ewig kann es mit dem Leben auf Kosten eines in menschenlosen Äonen angesparten Energiekontos nicht weitergehen. Die Fördermenge eines fossilen Rohstoffs steigt, getrieben durch die industrielle Entwicklung, an, bis sie ein Maximum erreicht, und fällt dann langsam ab. Das Kohlefördermaximum und das Gasfördermaximum werden für 2025 prognostiziert, wahrscheinlich aber liegen sie noch etwas weiter in der Zukunft. Der sog. „Peak Oil“, das Ölfördermaximum, ab dem die weltweite Fördermenge abnimmt, ist heiß umstritten. Möglicherweise befinden wir uns gerade mittendrin. Danach jedenfalls ist auch ohne Energiewende und ideologiegetriebene künstliche Verteuerung mit einer langsamen Verteuerung durch Verknappung des Angebots zu rechnen. Dies wäre aber ein Prozeß, der sich über mehrere Jahrzehnte hinziehen und dazu führen würde, daß zwar nicht zwanglos, aber doch ohne staatliche Eingriffe, allein durch die Gesetze der Wirtschaft zunächst sparsamere Technologien entwickelt würden und dann auch neue Energiequellen erschlossen würden, und zwar nicht, weil das von oben verordnet würde, sondern einfach, weil es angesichts der steigenden Preise für fossile Energieträger von den Bürgern nachgefragt und weil es sich für die Unternehmen lohnen würde.
Dies wäre ein schleichender Prozeß, der ohne Wohlstandsverlust und soziale Eruptionen von statten ginge, weil er die Gesetze des menschlichen Wirtschaftens nicht verletzten würde und genug Zeit für Anpassungsprozesse ließe. Eben weil der panische Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien mit den angeblich zur Neige gehenden Rohstoffen allein nicht zu rechtfertigen war, mußte ja erst die verkorkste Theorie vom menschengemachten Klimawandel aus dem Hut gezaubert werden. Erst, wenn nämlich im kollektiven Bewußtsein feststeht, daß der Mensch selbst durch das bei der Verbrennung fossiler Energieträger ausgestoßen CO2 die Ursache des Klimawandels ist, kann Panik geschürt und den Bürgern der Verbrauch fossiler Energieträger ausgetrieben werden.
Die Mängel dieser Theorie – etwa, daß sie Vorgänge auf der Sonne, die Stellung der Erde zur Sonne oder Veränderungen im Raum zwischen Erde und Sonne völlig außer Acht läßt, mithin verdächtig monokausal operiert und dem Menschen einen Klimawandel zuschreibt, den es lange vor dem Menschen gegeben hat, – seien einmal dahingestellt. Stattdessen will ich nur fragen: Wem nützt das Konstrukt?
Bei einem weiteren Verlauf der Weltwirtschaft ohne Energiewendewahnsinn würden die Weltmarktpreise für Öl, Kohle und Gas über Jahrzehnte hinweg langsam ansteigen. Das wäre eine sehr sichere, gut kalkulierbare und lukrative Einnahmequelle für Staaten, die über Reserven an fossilen Energieträgern verfügen. Rußland wiederum ist eines der Länder mit den größten Reserven an Rohstoffen weltweit. Rußland verfügt über die mit Abstand größten Gasreserven und auch bei Kohle und Öl gehört es zu den Ländern mit den größten Reserven. Vor allem in Europa könnte sich eine eurasische Symbiose entwickeln, bei der Rußland die begehrten und knapper werdenden Rohstoffe verläßlich nach Europa exportiert und mit den steigenden Einnahmen aus diesem Geschäft Importe von Technik und Industrieanlagen aus Europa finanziert. Wir benötigen die Rohstoffe und wollen unsere Technik verkaufen. Das Verhältnis hätte das Potenzial, ein Wirtschaftswunder hervorzubringen, das alles, was wir nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland und Europa erleben haben, in den Schatten stellt. Europa – und Deutschland in seiner Mitte – würden wirtschaftlich erstarken und auf Weltebene eine ungeahnte Machtfülle entfalten.
Dieser europäische Traum ist nun aber zugleich der Alptraum der USA, deren Politik seit jeher danach trachtet, eben dies zu verhindern und deshalb einen Keil zwischen Deutschland und Westeuropa auf der einen und Rußland auf der anderen Seite zu treiben. Gemäß dieser offen eingestandenen Doktrin, die auf den ehemaligen US-Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski zurückgeht, besteht das Hauptziel der US-Außenpolitik darin, ein Erstarken der eurasischen Region zu verhindern, weil am ehesten von dorther der Weltherrschaftsanspruch der USA in Frage gestellt werden könnte. Was läge also mehr im Interesse der USA als, eine Erzählung in die Welt zu setzen, die das interessengeleitete Zusammengehen von Europa und Rußland verhindert, weil diese Erzählung dazu führt, daß Europa freiwillig auf fossile Energieträger verzichtet. Im Internet existiert ein Video von 2016 mit einer Rede von Robert Habeck, in der er als damals noch eher unbekannter Grünenpolitiker in einer leicht lächerlichen Kampfansage an Putin erklärt, Nord Stream 2 nicht in Betrieb nehmen zu wollen, weil Deutschland Energiewendeland (!) sei (https://www.youtube.com/watch?v=jOOQw8H256A)
Der Applaus zeigt, wie stark die Grünen schon 2016 von einer Friedenspartei zu einem transatlantischen Politzombie mutiert waren, und Habecks Positionierung zeigt, wie entschlossen er damals schon war, sich bei der Weltmacht USA anzubiedern. Abgesehen davon aber macht das Video deutlich: Die Gaspipeline Nord Stream II, die den USA seit jeher ein Dorn im Auge war, wird mit Energiewende-Argumenten abgelehnt. Die Energiewende liegt im Interesse der USA. Der Zweck der Energiewende ist, den Deutschen russisches Öl und russisches Gas abspenstig zu machen. Es ist ein Leichtes für die USA, eine solche These über ihre Filmindustrie, über einige Leitmedien, über politischen Druck und schließlich die internationale Wissenschaftsszene und die mit ihr zusammenhängende Wissenschaftsförderung zu installieren. Donald Trump hat diesen Prozeß aufgehalten, weil er anscheinend nicht auf den Konflikt, sondern auf ein entspanntes Verhältnis zu Rußland hinarbeiten wollte. Seitdem aber Joe Biden Präsident der USA ist und die alte Linie, Deutschland und Rußland durch systematische Störung des deutsch-russischen Verhältnisses zu schwächen, weiterverfolgt, gilt ohne Einschränkung: Transatlantismus ist einfach nur ein anderer Begriff für „Verrat am deutschen Interesse“!
Es ist aufschlußreich, daß schon jetzt, wo die deutsche Regierung beschlossen hat, minderwertiges Öl und Gas aus den USA und Kanada zu importieren, die Klimapropaganda nachläßt. Angesichts der Auseinandersetzung mit Rußland spricht niemand mehr vom Kohleausstieg – wozu auch? Sollte Deutschland sich komplett unabhängig von russischen Rohstoffen machen, würde, so wage ich zu prognostizieren, die Erzählung vom CO2-induzierten, menschengemachten Klimawandel ganz schnell eingemottet. In gleicher Weise wurde nach dem Zusammenbruch des Ostblocks, als es galt, das wiedervereinigte Deutschland kleinzuhalten, der Antikommunismus durch die Verteufelung des deutschen Nationalgefühls ersetzt – ein Nationalgefühl, das davor, während der deutschen Teilung, den USA noch zupaß kam, sofern es sich brav anti-russisch zeigte.
Der Haß auf Rußland und Putin, den Altparteienpolitiker und Leitmedien jetzt vorgeben und den die einfachen Bürger massenweise nachkläffen, ist irrational und selbstschädigend. Wäre die deutsche Öffentlichkeit kein hysterischer Haufen, der sich in jede beliebige Richtung hetzen läßt, wenn man nur die richtigen Begriffe bedient, sondern eine aufgeklärte Bürgerschaft, müßte die heftige Ablehnung, die jetzt Putin und Rußland entgegenschlägt, Joe Biden und die USA treffen. Noch lächerlicher als die Kontra-Rußland-Demonstranten aber sind die Fridays-for-Future-Demonstranten. Welch eine bodenlose Ironie auf der Seite derer, die sich das ausgedacht haben: Junge Leute im Namen ihrer Zukunft etwas fordern lassen, was auf direktem Weg die Vernichtung ihrer Zukunft bedeutet! Und welch ein ätzendes Idiotentum, welch schmerzende Verblendung auf der Seite der Rotznasen, die mit all der pubertären Aggressivität, zu der sie fähig sind, auf dem Recht bestehen, sich von vorne bis hinten um ihre Zukunft betrügen zu lassen! Würden unseren Schulen echte politische Bildung vermitteln, anstatt die Heranwachsenden im Sinne der herrschenden Manipulationsmechanismen zu konditionieren, würde man ihnen diese Lektion vermitteln: Es geht um Rußland!