11. Mai 2023

Kreistag Saalekreis gibt das kulturelle Erbe unserer Region der Vernichtung preis! Ein Trauerspiel!

- betrifft Antrag zur Sit­zung des Kreis­ta­ges Saa­le­kreis am 10. Mai 2023 -
Was war gesche­hen? Ange­sto­ßen aus dem Wes­ten wird schon seit Jah­ren eine aber­wit­zi­ge Dis­kus­si­on um die Umbe­nen­nung der Adolf-Holst-Sekun­dar­schu­le in Mücheln geführt. Angeb­lich soll Adolf Holst (1867–1945), ein bekann­ter Kin­der­buch­au­tor des 20. Jahr­hun­derts, in den Natio­nal­so­zia­lis­mus ver­strickt gewe­sen sein. Die Adolf-Holst-Schu­le hieß aller­dings schon in der DDR so, wo sich jahr­zehn­te­lang nie jemand an dem Namen gestört hat.
Abge­se­hen von einer blo­ßen NSDAP-Mit­glied­schaft exis­tiert kaum belas­ten­des Mate­ri­al, dem aber ent­las­ten­des Mate­ri­al ent­ge­gen­steht wie etwa der Umstand, daß Adolf Holst eine Jüdin in sei­nem Haus ver­steckt hat­te. Vor den Ent­na­zi­fie­rungs­ge­rich­ten in der ame­ri­ka­ni­schen Besat­zungs­zo­ne wäre Adolf Holst, der im Janu­ar 1945 gestor­ben ist, ohne Umstän­de als ent­las­tet ein­ge­stuft wor­den. Die selbst­er­nann­ten Nazi­jä­ger unse­rer Tage aber füh­ren sich anti­fa­schis­ti­scher als die DDR und peni­bler als die Ent­na­zi­fie­rungs­rich­ter in der US-Besat­zungs­zo­ne auf.
Die AfD-Frak­ti­on im Kreis­tag Saa­le­kreis hat des­halb bean­tragt, der Kreis­tag möge sich zum Schul­na­men “Adolf Holst” beken­nen und damit eine Umbe­nen­nung aus­schlie­ßen. Vor­aus­set­zung einer Umbe­nen­nung wäre näm­lich die Zustim­mung des Kreis­tags als Schul­trä­ger. Damit wür­de eine aber­wit­zi­ge und unwür­di­ge Dis­kus­si­on been­det. Eine Dis­kus­si­on, die ein Schlag ins Gesicht all derer ist, die sich in Bran­dero­da und Mücheln das Andenken von Adolf Holst pfle­gen. Die Umbe­nen­nung der Schu­le wür­de ohne Not ein wert­vol­les Stück Lokal­ge­schich­te entwerten.
Lei­der haben abge­se­hen von der AfD-Frak­ti­on nur noch das Kreis­tags­mit­glied Dirk Tasch­ner (FDP) und die Kreis­tags­mit­glie­der Dr. Gün­ter Schulz und Udo Wur­zel (Die UNABHÄNGIGEN) für den Antrag gestimmt. Alle ande­ren Mit­glie­der und die kom­plet­te CDU-Frak­ti­on hat sich der schäd­li­chen Umbe­nen­nungs­dis­kus­si­on nicht ent­ge­gen­stellt. Damit haben die­se Kreis­tags­mit­glie­der gezeigt, was ihnen der Erhalt des kul­tu­rel­le Erbe der Regi­on wert ist: Nichts. Sie sind bereit, den Schatz unse­rer Lokal­ge­schich­te dem frag­wür­di­gen Trei­ben selbst­er­nann­ter Nazi­jä­ger zu opfern. Ein Trau­er­spiel! Die AfD-Frak­ti­on aber gibt nicht auf und wird mit allen ver­nünf­ti­gen und enga­gier­ten Bür­gern wei­ter für den Erhalt des Namens der Adolf-Holst-Schu­le kämpfen!
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11.5.2023