12. April 2022

Den Faden nicht abreißen lassen – Beziehungen zu Rußland auf kulturellem, wissenschaftlichem und schulischem Gebiet sofort wieder aufnehmen!

Antrag vom 12. April 2022
Druck­sa­che 8/1009

Frak­ti­on AfD

Den Faden nicht abrei­ßen las­sen – Bezie­hun­gen zu Russ­land auf kul­tu­rel­lem, wis­sen­schaft­li­chem und schu­li­schem Gebiet sofort wie­der aufnehmen!

Der Land­tag wol­le beschließen:

I. Der Land­tag stellt fest, dass die bila­te­ra­len Bezie­hun­gen zwi­schen Sach­sen-Anhalt und Russ­land auf dem Gebiet von Kul­tur, Wis­sen­schaft und Bil­dung der Völ­ker­ver­stän­di­gung die­nen und für Sach­sen-Anhalt mit gro­ßem Nut­zen ver­bun­den sind.

II. Der Land­tag bekennt sich zur insti­tu­tio­nel­len Zusam­men­ar­beit von Hoch­schu­len und For­schungs­ein­rich­tun­gen zwi­schen Sach­sen-Anhalt und Russland.

III. Die Lan­des­re­gie­rung wird auf­ge­for­dert, die aus­ge­setz­ten Bezie­hun­gen zu Russ­land auf kul­tu­rel­lem, wis­sen­schaft­li­chem und schu­li­schem Gebiet sofort wie­der aufzunehmen.

  

Begrün­dung

Die Kul­tus­mi­nis­ter­kon­fe­renz hat­te am 10./11.03.2022 die Hoch­schu­len zur Aus­set­zung der insti­tu­tio­nel­len Zusam­men­ar­beit mit staat­li­chen Ein­rich­tun­gen aus Russ­land auf­ge­ru­fen. Auf der Sit­zung des Aus­schus­ses für Wis­sen­schaft, Ener­gie, Kli­ma­schutz und Umwelt am 09.03.2022 hat­te zuvor Minis­ter Prof. Dr. Armin Wil­ling­mann für unser Bun­des­land ver­kün­det, dass die wis­sen­schaft­li­chen Bezie­hun­gen zu Russ­land aus­ge­setzt wer­den. Eben­so hat­te bei der Sit­zung des Bil­dungs­aus­schus­ses am 10.03.2022 Staats­se­kre­tär Frank Die­se­ner erklärt, dass auch alle Bezie­hun­gen auf Schul­ebe­ne bis auf Wei­te­res still­ge­legt werden.

Die­ser Abbruch der Bezie­hun­gen ist ein schwe­rer Feh­ler. Unge­ach­tet der gegen­wär­ti­gen Situa­ti­on haben Wis­sen­schaft, Kul­tur und Bil­dung ihre völ­ker­ver­stän­di­gen­de Auf­ga­be wei­ter­hin wahr­zu­neh­men, ja gera­de ange­sichts einem zuneh­mend aggres­si­ven Auf­ein­an­der­pral­len inter­na­tio­na­ler Inter­es­sen­kon­flik­te wer­den die Bezie­hun­gen auf wis­sen­schaft­li­chem, schu­li­schem und kul­tu­rel­lem Gebiet drin­gend gebraucht.

Wis­sen­schaft, Schu­le und Kul­tur soll­ten der poli­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zung ent­zo­gen sein, damit jen­seits der eska­lie­ren­den poli­ti­schen Kon­flik­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­platt­for­men erhal­ten blei­ben, die poli­ti­sche Kon­flik­te ein­däm­men und Wege zu ihrer Lösung auf­zei­gen kön­nen. Der gegen Russ­land geführ­te Wirt­schafts­krieg darf sich nicht auch auf Kul­tur, Wis­sen­schaft und Bil­dung aus­deh­nen und so zum Kul­tur­kampf mutieren.

Durch die Aus­set­zung der Bezie­hun­gen dro­hen, die über Jahr­zehn­te hin­weg orga­nisch gewach­se­nen Ver­bin­dun­gen auf dem Gebiet von Kul­tur, Wis­sen­schaft und Bil­dung unwie­der­bring­lich zer­stört zu wer­den. Nicht nur die wirt­schaft­li­chen Sank­tio­nen gegen­über Russ­land sind zum Scha­den Deutsch­lands. Unser Land pro­fi­tiert durch die Bezie­hun­gen und gegen­sei­ti­gen Befruch­tun­gen durch rus­si­sche Wis­sen­schaft­ler oder Künst­ler – von denen immer wie­der kul­tu­rel­le und wis­sen­schaft­li­che Höchst­leis­tun­gen fest­zu­stel­len sind.

Die Bezie­hun­gen zu Russ­land dür­fen nicht abrei­ßen. Die aus­ge­setz­ten Bezie­hun­gen sind sofort wie­der aufzunehmen.

 

Tobi­as Rausch

Par­la­men­ta­ri­scher Geschäftsführer

 

Antrag als PDF-Datei

https://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/files/drs/wp8/drs/d1009aan.pdf

Behand­lung im Landtag